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3DConnexion: Keyboard Pro mit SpaceMouse-Anbindung und abgesetztem NumPad

3DConnexion hat sich mit seinen 3D-Mäusen einen Namen gemacht. Diese praktischen Eingabegeräte erlaubten erstmals, das 3D-Modell auf dem Bildschirm intuitiv zu drehen und zu bewegen. Die 3D-Maus ist neben Tastatur und Maus das dritte Eingabegerät auf dem Arbeitsplatz des Konstrukteurs. Ich durfte eine ganze Reihe der 3D-Mäuse testen und frage mich immer, wie man ohne solch ein Gerät auskommen kann. So war es wohl unvermeidlich, dass vor einigen Jahren auch eine 2D-Maus herausbrachte, die einige CAD-typische Features bot, beispielsweise die in vielen CAD-Systemen genutzte mittlere Maustaste. Und folgerichtig kümmerte man sich nun auch um die Tastatur. Das neue 3DConnexion Keyboard Pro konnte ich einige Wochen testen.

3DConnexion Keyboard Pro
Ergänzung zu SpaceMouse und CADMouse: Das neue 3DConnexion (Bild: 3DConnexion).

3DConnexion folgt einem bewährten Veröffentlichungsschema: Erst eine kabelgebundene, dann eine kabellose Version und anschließend weitere Varianten. Insofern ist es konsequent, dass das Keyboard Pro mittels USB-Kabel an den Rechner angeschlossen wird. Allerdings ist die Tastatur wiederum Basisstation für kabellose Geräte wie die SpaceMouse Wireless und die CADMouse Pro Wireless. Bis zu fünf Geräte lassen sich an die Tastatur kabellos anbinden.

Der größte „Hingucker“ des Keyboard Pro ist der abgetrennte Num-Tastenblock, der kabellos an die Tastatur angebunden ist, genau genommen können also sechs Geräte angekoppelt werden, deren erstes ist aber der Num-Tastenblock. Auf der Pressekonferenz hoben die 3DConnexion-Verantwortlichen auf die ergonomischen Möglichkeiten des separaten Nummernblocks ab. So lässt sich der Block auf die linke Seite der Tastatur legen, um Zahlenreihen auszufüllen. Die rechte Hand führt die Maus, die linke tippt auf dem Num-Pad. Beim Schreiben kann das Num-Pad beiseite gelegt werden und die Maus näher an die Tastatur, um eine symmetrischere Armhaltung zu erreichen.

Ein weiteres Highlight sind die Funktionstasten oberhalb der F-Tastenreihe. Auf der Tastatur sind drei Gruppe mit je vier Tasten angeordnet, auf dem Num-Block weitere vier Tasten. Wie von 3DConnexion-Devices gewohnt, wechseln die Tasten ihre Belegung je nachdem, welche Anwendung im Fokus steht. Um den Überblick über die aktuelle Belegung behalten zu können, blendet der neue Treiber zwei schmale Fensterchen ein, in denen die Tastenbelegung mit Hilfe von Icons angezeigt wird. Eine schlaue Sache, wenn man sich nicht allzu viele Tastenkombinationen merken möchte und trotzdem nicht auf den Komfort verzichten möchte, Befehle mit einem Tastendruck auszulösen. Allerdings kann man sich bei voll ausgestattetem Desktop mit Keyboard Pro und beispielsweise SpaceMouse Pro schon fragen, wie man insgesamt 20 frei belegbare Tasten sinnvoll nutzen will.

3DConnexion Keyboard Pro
Rechts unten zeigt der Treiber die aktuelle Belegung der Zusatztasten.

Im Betrieb gibt sich das Keyboard Pro angenehm, allerdings haben die Tasten relativ wenig Hub und geringen Widerstand – ähnlich zu den üblichen Laptop-Tastaturen. „Schwerschreiber“ wie ich, die gerne etwas härter auf die Tasten drücken, brauchen Tastaturen mit mehr Widerstand und weniger hartem Endanschlag. Das Tastengeräusch ist zudem etwas laut, was in Großraumbüros störend wirken könnte. Aber das ist allen Tastaturen gemeinsam – man muss sie ausprobieren und die für sich selbst beste Lösung finden.

Das Layout dagegen mochte ich gleich sehr – alle Tasten finden sich dort, wo man sie erwartet. Den etwas umsortierten Block rechts der Entertaste – oben Einfügen und Druck, darunter in zwei Reihen nebeneinander Bild Auf/Ab, Pos1/Ende und eine doppelt große Entfernen-Taste – finde ich sehr gelungen. Ich selbst nutze vor allem die Entfernen-Taste und die ist sehr groß.

Multimediatasten bietet das 3DConnexion Keyboard Pro auch, sie sind in der Kombination mit FN über die F9-F12-Taste zu erreichen. Ich habe leider keine Möglichkeit gefunden, die Mute-Taste auf die zusätzlichen Funktionstasten zu legen, ansonsten hätte ich die Multimediatasten auf das Num-Pad gelegt.

Meine Kombination, bei der der Trackball ergonomisch näher an die Tastatur gerückt ist.

Das Design ist 3DConnexion-typisch, schwarz-zurückhaltend mit einem dünnen Chromstreifen. Überzogen ist die gesamte Tastatur inklusive der integrierten Handballenauflage mit einer matt beschichteten Oberfläche, die ein schönes, samtig-glattes Griffgefühl besitzt.

Insgesamt bietet 3DConnexion eine schöne Abrundung des Desktop-Programms an, mit SpaceMouse, CADMouse und Keyboard Pro ist der Konstrukteursschreibtisch nicht nur praktisch, sondern auch schön ausgestattet. Was kann man sonst noch über eine Tastatur sagen? Ich genieße tatsächlich, dass ich das beiseitelegen kann, mein Trackball liegt meist zwischen Tastatur und Pad und damit näher bei mir. Gerade mit dem Trackball, der sich ja beim Arbeiten nicht bewegt wie eine Maus, ist der Arbeitsplatz so sehr kompakt und ergonomisch.

Ich wünsche mir jedenfalls (neben einem Trackball von 3DConnexion, aber das schreibe ich in jedem Test) eine abschaltbare Tastaturbeleuchtung, bessere Tastenschalter und eine kabellose Version. Aber auch ohne meine Sonderwünsche ist das Keyboard Pro wirklich eine interessante Option für den CAD-Profi. Das Schmuckstück kostet 129 Euro zzgl. MwSt.

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