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Namenswechsel: Siemens Digital Industries Software und Xcelerator

UGS, EDS Unigraphics, Unigraphics, Unigraphics Solutions, UGS, EDS PLM Solutions, UGS, PLM Software – ich hoffe, ich habe alle Namen in der richtigen Reihenfolge aufgeführt. Das Unternehmen und seine Software haben eine lange Geschichte an Umbenennungen und Umfirmierungen hinter sich, die weit über die Akquise durch Siemens zurückreicht. Schon in den 90ern gaben mir meine Ansprechpartner fast jedes Jahr eine neue Visitenkarte, die sich lediglich durch einen neuen Namen und ein neues Logo unterschieden. Und jetzt ist es wieder einmal soweit: Aus Siemens PLM Software wird Siemens Digital Industries Software. Das gesamte Softwareportfolio wird unter dem Namen zusammengeführt.

Siemens-Zentrale in München
Die neue Siemens-Zentrale in München (alle Bilder: Siemens).

Mit seiner Strategie Vision 2020+ baut der Siemens-Vorstand das Unternehmen grundlegend um. Siemens wird nun in sechs Gesellschaften – Medizintechnik, Windkraft, Bahntechnik, Energie, intelligente Infrastruktur und digitale Industrien – gegliedert. wird in Siemens Software umbenannt und ist im Digital Industry-Bereich integriert.

Diese Namensänderung spiegelt laut Pressemitteilung das Wachstum des Ökosystems und des Portfolios an Lösungen, Anwendungen, Tools und Dienstleistungen wider, die die digitale Transformation in Unternehmen auf der ganzen Welt vorantreiben.

Gleichzeitig werden die verschiedenen Softwarelösungen unter einem gemeinsamen Dach namens Xcelerator zusammengeführt. Nach Aussagen von Siemens bleiben die einzelnen Softwarepakete erhalten – und da hat sich ein beachtliches Portfolio angesammelt (das ich hier sicher nicht komplett zusammenbringe):

  • CAD: NX, Solid Edge
  • Fabrikplanung: Technomatix
  • PLM: Teamcenter
  • CAE: Simcenter, CD-Adapco, LMS
  • EDA: Mentor Graphics
  • IoT: Mindsphere, Mendix

Siemens kaufte im Jahr 2018 für 600 Mio. Euro Mendix, den Entwickler der gleichnamigen Plattform für die Entwicklung von Low-Code- und Multiexperience-Applikationen. Xcelerator kombiniert das gesamte Portfolio an Siemens-Software für Konstruktion, Engineering und Fertigung mit der Mendix-Plattform, die um Cloud- und App-Services für Digital Engineering und Internet of Things (IoT) erweitert wurde. Diese Services basieren auf MindSphere, dem Cloud-basierten, offenen IoT-Betriebssystem von Siemens, sowie den Low-Code- und No-Code-Entwicklungsumgebungen von Mendix.

„Siemens ist seit langem für seine Innovationen bekannt, hebt dabei die Grenzen zwischen Engineering und Betrieb auf und verbindet die virtuelle und die reale Welt miteinander“, so Tony Hemmelgarn, CEO von . „Xcelerator setzt diese Tradition fort. Die Lösung kombiniert das komplette Softwareportfolio – von Electronic Design Automation bis hin zum Product Lifecycle Management – mit der Mendix-Plattform und MindSphere für IoT. Das Einzigartige an Xcelerator ist die Möglichkeit, personalisierte Applikationen zu entwickeln. Es erfasst Informationen zu Feedback und Leistung und lässt diese in die Konstruktion und Fertigung zurückfließen – dadurch löst es das Versprechen der Digital Enterprise an die diskrete und Prozessindustrie ein.“

Digitaler Zwilling mitt Xcelerator
Der digitale Zwilling (hier eine Verpackungsmaschine) ist das Ziel der neuen Plattform Xcelerator

Hemmelgarn weiter: „Ich freue mich auch darauf, dass wir als Siemens Digital Industries Software den nächsten Schritt in die Zukunft machen. Diese neue Identität bildet unser breites Portfolio an Software und Services für die Digitalisierung ab, die dort ansetzen, wo Konstruktion, Engineering und Fertigung von morgen aufeinandertreffen.“

Die Capital Software von Mentor wurde in NX integriert, damit Experten aus allen technischen Disziplinen gemeinsam neue Produkte entwickeln können. Siemens Opcenter kombiniert mit Valor stellt die Durchgängigkeit der Daten von der Konstruktion bis zur Fertigung sicher. Zudem hat Siemens vor kurzem mehrere Validierungstools für den Automotive-Bereich integriert und daraus die autonome PAVE360 Pre-Silicon-Validierungsumgebung erstellt.

Diese offene Integration fördert schnelle Innovationen und eine zügige Validierung von Produkten und Prozessen. Dafür schafft sie einen sehr präzisen digitalen Zwilling, der modellbasierte Simulationen mit Testdaten und Analysen der realen Performance kombiniert.

Siemens sieht Xcelerator als technische Softwarebasis für das Digital Enterprise, die kontinuierlich Innovationskraft in die Bereiche Produkt-Performance, Produktentwicklung, Produktionsbetrieb und Lifecycle Support bringt.

Nach PTC und Dassault Systèmes hat nun auch der dritte große Anbieter seine Plattformpläne öffentlich gemacht. Auf Siemens wartet nun – wie auf die anderen Anbieter auch – die Aufgabe, diese vielen Puzzlestücke so zu integrieren, dass aus einer Sammlung von Werkzeugen eine echte durchgängige und nahtlos bedienbare Plattform wird. Die Basistechnologie hat Siemens auf jeden Fall beisammen.

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