Menü Schließen

German RepRap x400: 3D-Druck im Opernhaus Zürich

Ein Opernhaus ist nicht der erste Ort, an dem man einen 3D-Drucker erwarten würde. Das Opernhaus Zürich beweist mit einem von German RepRap, wie toll Kunst und 3D-Druck zusammenpassen. Die Bühnenbildner und Requisiteure stellen im 3D-Drucker Teile für Kostüme und andere Utensilien her, teilweise werden auch Formen zur Herstellung kleiner Serien gedruckt.

3D-Druck am Opernhaus Zürich Tutu der Zuckerfee
Die Törtchen auf dem Tutu der Zuckerfee in der „Nussknacker“-Produktion entstanden in 3D-Gedruckten Formen (Alle Bilder: ).

Mit jährlich 12 Neuproduktionen auf der Hauptbühne, zahlreichen Wiederaufnahmen, Konzerten, Liederabenden, einem breiten Angebot an Nachwuchsprogrammen und über 300 Aufführungen ist das die größte Kulturinstitution in der Schweiz und darüber hinaus eines der produktivsten Häuser Europas. Das Opernhaus unterhält eine ganze Reihe von Werkstätten und Ateliers, in denen die detaillierten Dekorationen und Kostüme mühe- und liebevoll hergestellt werden. Dabei unterstützt der x400 3D-Drucker von German RepRap die Züricher Bühnengestalter. Der Schweizer Reseller KVT-Fastening hat das Opernhaus Zürich dabei vor Ort unterstützt.

Der Einsatzbereich der additiven Fertigungstechnologie ist dabei vielfältig – vor allem für die Herstellung von Requisiten und für den Formenbau kommt der 3D-Drucker zum Einsatz. „Oftmals sind die Wünsche und Vorstellungen von Kostüm- und Bühnenbildnern sehr vielfältig und außergewöhnlich“, sagt Andreas Gatzka, Leiter Theaterplastik und Bildhauerei am Opernhaus Zürich, „da kommt es häufig vor, dass Requisiten so nicht zu kaufen sind und dann kommt der 3D-Drucker ins Spiel.“ Zuerst werden die Objekte im 3D-Modellierprogramm entworfen und anschließend gedruckt. Diese Objekte werden dann noch weiterbearbeitet, beispielsweise beflockt, bemalt oder beklebt und als Endprodukt auf der Bühne verwendet.

x400 von German RepRap erweitert die Möglichkeiten der Bühnen- und Kostümbildner

Auch im Formenbau wird der German RepRap x400 eingesetzt. Für die Figur der Zuckerfee im Ballett „Der Nussknacker“ beispielsweise kam der 3D-Drucker zum Einsatz. Aktuell ist der x400 3D-Drucker bereits in einigen Bereichen erfolgreich im Einsatz, das Opernhaus kann sich sehr gut vorstellen, dass der „neue Helfer“ über kurz oder lang ein wichtiger Bestandteil für weitere Projekte wird. Das neue Teammitglied sorgt für immer stärkeres Interesse und Begeisterung.

Vogel für Sweeney Todd aus dem German RepRap x400
3D-Druckobjekte aus dem x400 wie dieser Vogel für „Sweeney Todd“ werden in den Werkstätten des Opernhaus Zürich nachbearbeitet.

Mit einem eigenen 3D-Drucker kann das Opernhaus flexibler sein und selbst kreativ werden. Das spart Kosten und durch die kürzeren Prozesse auch Zeit. Weitere Vorteile sieht Gatzka wie folgt: „Die allgemeinen Vorteile sind sehr groß. Spezielle Wünsche von Bühnen- und Kostümbildnern können ebenso rasch verwirklicht werden wie kurzfristige Änderungen an den Objekten, zum Beispiel grösser, kleiner, länger oder kürzer.“

Aktuell setzt das Opernhaus ausschließlich auf den 3D-Druck-Werkstoff PLA, da sich dieses auch für Anfänger gut eignet und einfach zu handhaben ist. PLA ist zudem in vielen Farben und Effekten verfügbar. Und schließlich ist es schwer entflammbar, im Theaterbereich ein wichtiges Kriterium. Das fertig gedruckte PLA-Produkt lässt sich sehr gut nachbearbeiten. „Für die Zukunft würden wir auf dem x400 gerne auch weitere Materialien einsetzen, z.B. ABS, PET-G, Nylon oder elastische Filamente“, so Gatzka.

Florian Bautz, Geschäftsführer der German RepRap GmbH, freut sich, wenn der Kunde zufrieden ist: „Es ist großartig, in wie vielen Bereichen unsere Maschinen bereits Anwendung finden. Der Trend geht definitiv zur Einführung des additiven Fertigungsverfahrens, denn die neue Technologie bietet viele Vorzüge, wie die Möglichkeit zur Gewichtsreduzierung und Herstellung komplexer Strukturen, oder der größeren Flexibilität der Formen und kürzeren Produktionszyklen. Ein weiterer Vorteil, den man auch in diesem Projekt schön sieht, ist, dass sich nun auch Einzelproduktionen rentieren. In der konventionellen Produktion kostet ein Einzelstück ein Vermögen und rechnet sich erst, wenn es zu tausenden in einer Serienproduktion gefertigt werden kann.“

Sei der Erste, der diesen Beitrag teilt

Ähnliche Themen

1 Kommentar

  1. Joel

    Schön zu sehen, wie vielseitig 3D Druck auch in der Kunst verwendbar ist. Neben dem Erschaffen von komplizierten Strukturen hat es der 3D Drucker es sogar ein ein Opernhaus geschafft. Eine beeindruckende Entwicklung!
    Mit freundlichen Grüßen
    Joel

Kommentarfunktion ist geschlossen.