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3DExperience World Tag 2/3: KI und die 3DExperience Works-Cloud

Ohne das Thema KI kommt natürlich keine Tech-Konferenz zur Zeit aus, das trifft natürlich auch auf die „World“ zu. nutzt seit vielen Jahren KI-Funktionen, die beispielsweise das Kontextmenü so sortieren, dass sie sich den Arbeitsabläufen des jeweiligen Anwenders anpasst. Auch in anderen Bereichen kommt KI zum Einsatz, beispielsweise in einer Image-to-part-Funktion, die mit Hilfe von KI aus 3D-Scans SolidWorks-Modelle inklusive der enthaltenen Skizzen erzeugt, und in vielen anderen Bereichen des -Angebots.

3DExperience Plattform
Die 3DExperience erweitert SolidWorks in allen Bereichen.

Manish Kumar zeigte am zweiten Tag weitere KI-Anwendungen und nutzte dazu seine private Fotosammlung als Beispiel.  In seiner Analogie war das Analogfoto die Papierzeichnung, das Digitalfoto entspricht SolidWorks, die KI-sortierten Bilder der 3DExperience. Ganz früher klebte man Papierbilder in Alben, dann speicherte man Digitalfotos in Ordner oder taggte sie von Hand. Heute wirft man alle Fotos in einen Datenspeicher in der , wo sie durch eine KI getaggt werden, beispielsweise nach Farben, Orten oder Gesichtern.  So ist es möglich, die chaotische Sammlung „on-the-fly“ zu strukturieren und Bilder zu beliebigen Themen zu suchen. Ähnlich werde es in Zukunft mit laufen, KI helfe beim Strukturieren der Welt. Als Beispiele für weitere KI-Anwendungen nannte er automatische Vorschläge bei der Materialauswahl oder die Risikoanalyse von Konstruktionen.

KIs wie ChatGPT sind in Sachen Urheberrechte echte Piraten, sie nutzen alle Daten des Internets als Trainingsmaterial, ungeachtet, wem diese Daten gehören. Diese Herangehensweise verbietet sich bei KI-Anwendungen für Produktdaten von selbst – wer wäre bereit, „einfach mal so“ seine Daten für KIs offenzulegen? Vor allem, wenn die KI dann die eigenen Ideen dem Konkurrenten als eigene Lösung vorschlägt?

Bernard Charles 3DExperience Cloud
erläuterte auf einer Pressekonferenz Hintergründe zur 3DExperience Cloud

In diesem Themengebiet lieferte Bernard Charles in einer Pressekonferenz einige interessante Hintergrundinformationen: Dassault Systèmes hat sich bei der Konzeption seiner Cloudanwendungen aktiv dagegen entschieden, die Dienste eines Hyperscalers wie Amazon AWE, Microsoft Azure oder Google Cloud in Anspruch zu nehmen und 2017 Outscale gekauft. Outscale entwickelte Tina OS, eine eigene Hyperscaling-Lösung beziehungsweise ein Cloud-Betriebssystem. Tina OS – und damit die 3DExperience-Plattform – ist in der Lage, den Zugriff auf Daten und deren Ablage sehr detailliert zu steuern. So kann ein Unternehmen, das die 3DExperience Plattform nutzt, selbst entscheiden, ob seine Daten beispielsweise in Deutschland, in Europa oder weltweit abgespeichert werden.

Ebenso lässt sich einstellen, ob die Unternehmensdaten zum Training einer individuellen KI genutzt werden, die nur für dieses Unternehmen nutzbar ist, oder ob anonymisierte Metadaten für das Training der Basis-KI genutzt werden dürfen. Diese Basis-KI steht zudem nur den Dassault-Kunden zur Verfügung. „Wir machen nichts, was nicht in den Verträgen steht“, verdeutlichte Charles. Philippe Laufer, Executive Vice-President 3DS Global Brands, fügte an: „Es ist nicht so, dass wir ‚KI machen‘, sondern wir untersuchen gemeinsam mit dem Kunden, wo und wie der KI-Einsatz Sinn macht.“ Bassi sagte: „KI ist keine Anwendung, sondern in den Backbone der Plattform integriert.“

In einer Pressesession wurden die Neuigkeiten der aktuellen Version SolidWorks 2024 gezeigt.  Viele der Neuerungen finden sich auf dieser Website, ich möchte auf ein oder zwei Dinge eingehen, die mir besonders gefallen haben. Zum einen bietet SolidWorks 2024 zum ersten Mal in der Geschichte des Systems sozusagen aktive Abwärtskompatibilität: Es ist möglich, Modelle, Zeichnungen und Zusammenbauten im Format der Versionen 2022 und 2023 abzuspeichern, komplett mit dem Feature Tree. Das erleichtert die mit Partnern, die noch nicht auf die neueste Version aktualisiert haben.

lud die Teilnehmer zur nächsten Ausgabe ein…

Zum anderen zeigte Mark Peterson, Senior Solution Consultant für SolidWorks, die Zusammenarbeit mit Partnern auf Basis der 3DExperience Works-Plattform. Der Anwender kann – wenn er einen Zugang zur 3DExperience-Plattform hat, wie jede seit Juni 2023 verkaufte Lizenz – dank des Service „Share & Markup“ Modelle direkt in die Cloud transferieren, indem er einfach einen „Share“-Button drückt. Über einen Link kann der Partner die Daten im sogenannten Markup-Tool betrachten und Anmerkungen anbringen. Die Anmerkungen werden in SolidWorks dann im Task-Fensterbereich rechts angezeigt.

Mit dem Service „Store & Revise“ nutzt SolidWorks die Cloud als Speicherplatz. Dabei bietet die Cloud eine Reihe einfacher PDM-Funktionen wie den Schutz vor Überschreiben, eine Revisionsverwaltung und erweiterte Markupfunktionen. Wenn ein Anwender ein Modell aufruft, wird es für andere Anwender gesperrt.

Noch mehr Funktionen bietet „Manage & Control“, ein Service mit Freigabe- und Änderungsworkflows, erweiterter und einer Projektverwaltung. SolidWorks zeigt am Beispiel eines Offroad-Rollstuhls hier eine Reihe von Videos, die die einzelnen Abläufe detailliert erläutern.

…die am 23.-26. Februar 2025 in Houston stattfindet.

Für mich sahen diese Services aus dem 3DExperience Works-Portfolio sehr interessant aus und sie sind für mich ein gutes Beispiel, wie eine überwältigend große Plattform wie die 3DExperience auch – und gerade – für kleine Unternehmen interessant sein kann. Auch kleine Unternehmen brauchen Share- und Datenverwaltungsfunktionen. Für diese Services lohnt es sich auch für den SolidWorks-„Mein CAD bleibt auf meiner Festplatte“-Anwender, einmal über den Rand des eigenen Festplattenstapels hinaus zu schauen. Die SolidWorks-Verantwortlichen gaben sich jedenfalls sehr zufrieden mit der Nutzungsrate der 3DExperience Works-Funktionen durch die Anwender.

Gian Paolo Bassi nannte eine Steigerung von 15 auf 25 Prozent der Lizenzen, bei denen 3DExperience Works aktiviert ist. Auch wenn der Plattformzugang seit Mitte 2023 bei jeder Lizenz dabei ist und sicher einige dieser Anwender einfach mal in die Plattform hineinschauen, auch ohne Absicht, sie im Alltag zu nutzen, ist dies eine ordentliche Steigerung. Bassi schloss die Veranstaltung schließlich mit Verweis auf das nächste Jahr, in dem man sich wiederum in Texas trifft, allerdings ungewohnt spät: Die 2025 findet am 23.-26. Februar 2025 in Houston statt.

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