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Faszinierende Kombination – Test Solid Edge ST7 auf dem Surface Pro 3

Das Microsoft Surface Pro 3 ist ein Über-Tablet – das wird schon klar, bevor man es einschaltet. Trotz seinem Zwölf-Zoll-Bildschirm – die meisten Tablets haben einen 10,1-Zoll-Schirm –  liegt es gut in der Hand und bietet mit einer anbaubaren Tastatur und einer Stütze echtes Laptop-Feeling. Der Clou an dem Gerät und der große Unterschied zu anderen Tablets ist natürlich die Intel-Architektur und das darauf laufende Betriebssystem Windows 8.1. Das ermöglicht das Installieren beliebiger Windows-Programme auf dem Tablet, natürlich auch von CAD-Systemen. In meinem Bericht hatte ich schon über Solid Edge auf dem berichtet, Siemens PLM Software stellte mir nun ein Surface Pro 3 mit installiertem zum Test zur Verfügung.

Tablet oder Laptop? Das Surface Pro 3 ist sehr wandelbar (Bild: Microsoft).
Tablet oder Laptop? Das Surface Pro 3 ist sehr wandelbar (Bild: Microsoft).

Das Surface Pro 3 packt sehr leistungsfähige Hardware in das nur knapp 10 Millimeter dicke Tablet, der Prozessor im Testgerät entstammt der i5-Familie und besitzt zwei physikalische Kernel, mit Hyperthreading stehen sogar vier virtuelle Kernel zur Verfügung. Der Core i5-4300U taktet nominell mit 1,9 GHz, laut Taskmanager taktete er im Turbomodus bis über 2,6 GHz. Das Testgerät hatte die „große“ RAM-Ausstattung mit acht GByte, es wird auch ein Gerät mit 4 GByte RAM angeboten. In den mit weniger RAM ausgestatteten Geräten wird ein SSD-Laufwerk mit 64 oder 128 GByte angeboten, beim besser ausgestatteten Gerät fasst die SSD 256 oder 512 GByte – von diesen Werten müssen etwa 27 GByte für das vorinstallierte Windows 8.1 abgezogen werden, um auf die tatsächlich nutzbare Größe zu kommen.

An Anschlüssen bietet das Surface Pro 3 einen MicroSD-Slot sowie je eine Mini DisplayPort- und eine USB 3.0-Buchse. Das Tablet alleine kostet in der Testkonfiguration kostet 1.300 Euro, hinzu kommen das Tastaturcover für 130 und der Stift für 50 Euro. Für 200 Euro ist zudem ein Dock erhältlich, das über die Schnittstellenauswahl am Tablet hinaus weitere drei USB 3.0- und zwei USB 2.0-Buchsen, Gigabit Ethernet und einen weiteren Mini DisplayPort bietet.

Solid Edge ST7 mit speziellen Surface-Anpassungen

Doch nun zu Solid Edge. Installiert auf dem Surface war die aktuelle Version des CAD-Systems, die ich hier und hier schon einmal vorgestellt habe. Diese bringt, wie dort schon erwähnt, eine explizite Unterstützung der Surface Pro-Tablets mit, die sich vor allem in einer integrierten Gestensteuerung äußert. Solid Edge ST7 interpretiert Gesten zum Zoomen, Drehen und Verschieben des Modells mit den Fingern, was im Test auch einwandfrei funktionierte. Dabei hält das System den Fokuspunkt des Zooms und den Drehpunkt beim Rotieren in der Mitte zwischen den beiden Fingern, was das Arbeiten sehr erleichtert.

Solid Edge ST 7 auf dem Tablet: Hier sind die Beschriftungen und die Elemnente des Pathfinders noch etwas klein geraten...
Solid Edge ST 7 auf dem Tablet: Hier sind die Beschriftungen und die Elemente des Pathfinders noch etwas klein geraten…

Die Befehlseingabe erfolgt über den Stylus, aber natürlich lassen sich an den USB-Port des Surface auch Maus, Tastatur oder 3D-Maus anschließen. Dabei erscheinen die Menüs und die Befehle darin auf dem Bildschirm zwar sehr klein, Windows 8 ist aber sehr gut darin, die Berührung des Bildschirms dem richtigen Befehl zuzuordnen. Allerdings fand ich die Beschriftung der Menüs, Befehle und vor allem der Elemente des in Solid Edge Pathfinder genannten Modellelementbaums anfangs sehr klein, das ist der extrem hohen Auflösung des Displays geschuldet. In den Solid Edge-Optionen lässt sich unter „Hilfen“ die Größe der „Schaltflächen der Befehlsleiste 2x vergrößern“, was auch im Pathfinder zu lesbaren Buttongrößen führt.

Insgesamt ließ sich Solid Edge auf dem Tablet sehr angenehm bedienen. Der Aufruf der Radialmenüs mit der rechten „Maustaste“ am Stift war schwierig, denn hier kommen sich nach Aussage von Siemens zwei Befehle – der Rechtsklick von Windows und der lange Rechtsklick von Solid Edge – noch ins Gehege. Die Entwickler arbeiten bereits an einer Lösung.

...doch mit einer kleinen Anpassung ließ sich dieses Manko beseitigen.
…doch mit einer kleinen Anpassung ließ sich dieses Manko beseitigen.

Positiv überrascht hat mich die Leistungsfähigkeit des Tablets bei der Arbeit mit dem CAD-System. Auch die fast 180 Mbyte große Baugruppe des auf den Screenshots sichtbaren Motorrads ließ sich ohne irgendeine Verzögerung schwenken, Solid Edge selbst benötigte knapp 15 Sekunden zum Starten. Dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin, zeigt eine Diskussion auf CAD.de, in der Solid Edge-Anwender Baugruppen mit großen Teilen auf verschiedenen Windows-Tablets erfolgreich bearbeitet haben.

Das Surface Pro 3 und Solid Edge ST7 sind eine faszinierende Kombination – das Tablet deckt je nach Peripherie eine große Bandbreite von Anwendungsszenarien ab. Als reines Tablet ermöglicht es dem Anwender, sehr mobil auf seine CAD-Daten zuzugreifen und beispielsweise an einer Maschine Maße aufzunehmen und gleich ins Modell einzutragen – dazu reicht die virtuelle Tastatur allemal. Mit Stift und Tastaturcover lässt sich das System schon richtig produktiv nutzen, beispielsweise auf Reisen. Am Schreibtisch lässt sich das Surface Pro dann in der Dockingstation mit externem Monitor, Tastatur, Maus und SpaceMouse als vollwertiger Desktoprechner einsetzen.

Hier noch ein Video, in dem der Einsatz des Surface Pro 3 mit Solid Edge ST 7 gezeigt wird:

Siemens PLM Software unterstützt die Positionierung dieses Artikels. Auf den Inhalt hat das Unternehmen keinen Einfluss genommen.

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