Tag 2
Breakout Sessions
Der zweite Veranstaltungstag begann wieder mit Breakout Sessions in vier parallelen Tracks. Im Track 3DExperience Openness & Integration zeigte Dr.-Ing. Ralf Seidler, der CEO der Schwindt Digital GmbH, wie sich mehrere Clouds mithilfe der vierS Cloud von Schwindt koppeln lassen. Diese Herausforderung stellt sich, wenn Unternehmen in unterschiedlichen Bereichen schon auf Cloud-Technologien setzen, aber eben auf unterschiedliche. Dies lässt sich auch kaum vermeiden, weil bisher kein Angebot das komplette Unternehmen abdeckt – die 3DExperience-Plattform benötigt beispielsweise ERP-Funktionalität von Drittanbietern. Auch IoT bringt Daten von außerhalb, die in die Cloudlandschaft integriert werden müssen.
Im Track 3DExperience Works & SolidWorks zeigte Marcus Rochlitzer von Möwe Mobility, wie der E-Bike-Hersteller seine Fahrradrahmen in SolidWorks konstruiert und in der 3DExperience-Plattform verwaltet. Die Plattform bietet den Konstrukteuren, die mit ihrem bewährten und im Fahrradbereich etablierten CAD-Werkzeug arbeiten können, bisher ungekannte Kommunikations- und Kollaborationsmöglichkeiten.
Thomas Maiti und Mike Wagner von Dassault Systèmes vertieften das Thema in ihrem Vortrag und zeigten, wie ein Unternehmen aus einem unstrukturierten Brainstorming – das in der 3DExperience Plattform dokumentiert wird – heraus Aufgaben für die Entwickler generiert und in ein geordnetes, gemanagtes Projekt überführt. In der Plattform ist das Ganze ortsunabhängig und mit allen Funktionen für Issue- und Change Management möglich. So wird das Engineering optimal unterstützt.
Plenary Sessions
Nach der Mittagspause eröffnete SolidWorks-CEO Manish Kumar eine letzte Runde von Vorträgen im großen Saal des Darmstadtiums. Er konnte insgesamt 6,5 Mio. SolidWorks-Anwender melden, von denen schon 20.000 das neue Angebot SolidWorks für Makers nutzen, mit dem Hobbyanwender für 99 Dollar pro Jahr oder 10 Dollar pro Monat eine SolidWorks-Lizenz nutzen können.
SolidWorks wird inzwischen – je nach Wunsch des Nutzers – mehr oder weniger stark mit Angeboten aus dem 3DExperience-Portfolio zusammen vertrieben. So kann je nach Anforderungen mehr lokal, in einer Mischform oder ganz in der Cloud gearbeitet werden.
Robert Többen von der Trützschler Group und Achim Simon von der Technia GmbH beschrieben im Folgenden, wie der Textilmaschinenbauer von einer konventionellen Konstruktionsumgebung auf Basis von SolidWorks auf die 3DExperience-Plattform umsteigt. Többen betonte, wie wichtig ein konsistentes Datenmodell für diese Reise ist.
So wurden im ersten Schritt die Daten aus SolidWorks und dem ERP-System verknüpft und in die 3DExperience integriert. Im zweiten Schritt entstand aus diesen Daten dann der digitale Zwilling für „order specific“ Konfigurationen. In den nächsten Schritten soll dann der digitale Zwilling für Fertigung, Montage und Service genutzt und das Datenmodell erweitert werden.
Im letzten Vortrag aus der Industrie präsentierte Fabian Knapp die Reise von Graebener Maschinentechnik in die cloudbasierte Kollaboration. Das Unternehmen fertigt unter anderem sogenannte bipolare Platten, die als Trägerplatten in Brennstoffzellen genutzt werden. Graebener nutzt die 3DExperience unter anderem für die Kommunikation mit den Kunden.
Als Abschluss zeigte Michael Hoffmann vom Labor für Digitale Produktentwicklung und Fertigung an der Hochschule Trier, was seine Studenten mit der 3DExperience in der Cloud schaffen. Das Labor vollzog den Umstieg von einer lokalen Catia-Installation auf die Cloudlösung gerade rechtzeitig zum Beginn der Coronapandemie und konnte so seinen Studenten auch im Homeoffice alle notwendigen Werkzeuge bereitstellen. Die Studenten zeigten einige ihrer beeindruckenden Semesterarbeiten.
Am Ende blieb Moderatorin Yasmine Blair und Gastgeber Dominic Kurtaz nur noch, sich bei allen Helfern zu bedanken und die Teilnehmer zu verabschieden. Zwei ereignis- und erkenntnisreiche Tage auf der 3DExperience Conference 2022 waren schnell vorbei und wohl alle freuen sich auf die nächste Gelegenheit, sich „face to face“ zu treffen.