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Ultimaker: Neuer 3D-Drucker S3 und Profizubehör für den S5

Die Niederländer bei Ultimaker bauen anerkannt stabile und zuverlässige 3D-Drucker. Mit dem S5 wurde ein neuer Maßstab in dieser Richtung gesetzt, ich hatte das Gerät vor kurzem zum Testen hier und war begeistert. Nun stellt mit dem S3 und zwei Erweiterungen für den S5 drei Produkte vor, die für eine weitere Professionalisierung des FDM-3D-Drucks stehen.

Ultimaker S3 und Ultimaker S5 pro bundle
Die „Neuen“ bei Ultimaker: David S3 (rechts) und Goliath S5 Pro Bundle (Mitte) (Alle Bilder: Ultimaker).

Paul Heiden, Senior Vice President Product Management bei Ultimaker, sagte mir im Interview, er habe beispielsweise auf der Hannover Messe immer wieder dieselbe Aussage gehört: „Wenn wir in den 3D-Druck einsteigen, sehen wir den Drucker als Produktionsmittel“ – und das muss einfach funktionieren. Das Unternehmen hat auf diese veränderten Anforderungen reagiert – der S5 punktet mit einer sehr engen Anbindung an die 3D-Drucksoftware Cura, die mit dem S5 das remote-Drucken ermöglicht, erweitertem Druckvolumen, Kamera, Touchscreen und weiteren Schmankerln, die ich in einem Test ausführlich beschrieben habe.

Nun erweitert Ultimaker den S5 um zwei wichtige Zubehörteile: Air Manager und Material Station. Der Air Manager ist eine Plexiglashaube, die den Drucker nach oben abschließt – seitlich und vorn ist das Gehäuse bereits abgeschlossen. Zusätzlich enthält der Air Manager einen Lüfter, der Luft aus dem Gehäuse herauszieht und durch den leichten Luftzug für gleichmäßige Temperaturen im Bauraum sorgt. Dies wiederum verhindert das berüchtigte Warping, also das Verziehen des Druckteils aufgrund unterschiedlicher Abkühlung im Bauteil.

S5 Air Manager
Der S5 AirManager filtert den Großteil des Feinstaubs, der beim Drucken entsteht.

Der Lüfter wird vom Drucker und dem in Cura erzeugten Druckprogramm aktiv gesteuert, so dass beispielsweise in der extrem wichtigen Startphase, wenn das erste Layer auf die Druckplatte gelegt wird, der Lüfter ausgeschaltet ist und immer nur so viel Luft zieht, wie es für einen optimalen Druck richtig ist. Die abgesaugte Luft passiert einen Filter, der bis zu 95 Prozent der beim 3D-Druck entstehenden ultrafeinen Partikel herausfiltert.

Noch interessanter ist die Material Station, die unter den Drucker gesetzt wird und bis zu sechs Spulen aufnimmt. Die Material Station erkennt anhand der RFID-Chips in den Original- Ultimaker-Spulen das Material, was es ermöglicht, dass der Drucker sich selbst das zum jeweiligen Druckauftrag passende Material holt. Natürlich ist es auch möglich, mehrere Spulen eines Materials zu laden, so dass der Drucker weiterarbeiten kann, wenn eine Spule aufgebraucht ist.

Ultimaker S5 Material Station: Klimatisierung für PA und PVA

S5 Material Station
Die speichert bis zu 6 Spulen unter kontrollierten Bedingungen – und liefert immer das passende Material an den Drucker.

Besonders wichtig ist die Klimatisierung der Material Station, wenn das wasserlösliche Stützmaterial PVA benutzt wird, da dieses Material Wasser aus der Luft anzieht und dadurch unbrauchbar wird. Auch PA ist hygroskopisch und profitiert von einer kontrollierten Umgebung statt der offenen Lagerung an der Rückseite des Geräts. Übrigens ist es ja alleine schon ein Segen, das Material von vorn laden und entnehmen zu können, statt ständig das Gerät herumdrehen zu müssen, um an das Material zu kommen.

Air Manager und Material Station können zu einem vorhandenen S5 zugekauft oder als Pro Bundle als Komplettpaket mit Drucker bezogen werden. Das Pro Bundle kostet 8685 Euro und ist ab dem 18. Oktober verfügbar.

Der Ultimaker S3 ist die nächste Generation des Ultimaker 3, er erbt vom Vorgänger die Größe und vom S5 die Technik, unter anderem den Touchscreen, die Türen sowie eine optimierte Firmware. Zudem sind die Feeder-Zahnräder aus gehärtetem Stahl und der CC-PrintCore lässt sich einbauen, ein Extruder mit einer Düse, deren 0,6mm-Öffnung durch einen Rubin verläuft. So lassen sich auch hochabrasive, faserverstärkte Werkstoffe ohne allzu große Abnutzung verarbeiten.

Ultimaker S3
: 230x190x200 mm Bauvolumen und S5-Ausstattung.

„Es ist uns gelungen, die neueste innovative Technologie in einen Drucker der Baugröße des Ultimaker 3 zu integrieren“, so Paul Heiden. „Mit dem Ultimaker S3 können kleine Funktionsteile und Modelle zuverlässig und kostengünstig hergestellt werden. Damit wird Unternehmern und KMU der Einstieg in den 3D-Druck erleichtert. Wer jetzt 3D-Druck einführen möchte, profitiert von dem flexiblen, leistungsstarken 3D-Drucksystem von Ultimaker, zusammen mit einer großen Auswahl an Materialien und Druckprofilen auf dem Marketplace in Ultimaker Cura. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Ultimaker S3 ein Alleskönner ist, und Unternehmen ermöglicht vielfältige Teile und Anwendungen vor Ort zu entwickeln und herzustellen, was die Märkte verändern wird.“

Der Ultimaker S3 ist ab dem 24. September 2019 zum Preis von 3.995 Euro verfügbar.

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