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Autodesk University: Lernen, kennenlernen, erforschen

Autodesk hat sich wie schon seit vielen Jahren auch 2015 für Darmstadt als Veranstaltungsort seiner Autodesk University Deutschland. Die vierte Ausgabe unter diesem Namen – davor war die Veranstaltung nur eintägig unter anderem Namen gelaufen – lockte über 1.200 Anwender aus den Bereichen Mechanik und Maschinenbau, Architektur und Bau sowie digitale Medien und Entertainment ins Kongresszentrum Darmstadtium. Wie immer werden in Darmstadt keine Produktneuheiten vorgestellt, denn diese werden für die „große“ University Anfang Dezember in Las Vegas aufgespart. Dennoch gab es neben dem FabBus, über den ich schon geschrieben habe, einige interessante Begegnungen und Gespräche.

Hanspal nannte in seiner Keynote auf der Autodesk University neben der Cloud die Designoptimierung als Treiber der Zukunft.
Hanspal nannte in seiner Keynote auf der University neben der Cloud die Designoptimierung als Treiber der Zukunft.

Nach einem verblüffenden Auftritt des iPad-Zauberers Simon Pierro eröffnete mit Senior Vice President ein echter Hochkaräter den ersten Tag. CEO Carl Bass begrüßte die Teilnehmer per Videobotschaft. Er sprach von der Bedeutung der Cloud als Kommunikationsmittel über Unternehmensgrenzen hinaus und über generative Design, also Konstruktionsoptimierung, die nach seiner Aussage die „physikalische Produktion in die digitale Welt“ gebracht haben. Autodesk bietet mit Within ein Produkt an, mit dem sich Bauteile optimieren lassen

Er sprach von einer dritten Ära der Konstruktion, nach 2D, wo die Zeichnung hauptsächlich eine Dokumentation der Ideenfindung war, über die 3D-Modellierung hin zur Ära des „Design, Make, Use“, in der Software den gesamten Entwicklungs- und Konstruktionsprozess unterstützt. Fusion 360 und die anderen 360-Produkte seien die Basis dieser dritten Ära.

Volles Haus im Darmstadtium: 1.200 Besucher auf der Autodesk University.
Volles Haus im Darmstadtium: 1.200 Besucher auf der .

Später hatte ich Gelegenheit zu einem direkten Gespräch mit Hanspal, in dem ich ihn fragte, wie er die Bedeutung des Generative Design einschätzt und in welchen Branchen es eingesetzt wird. Er nannte die Bereiche Medizin, Automotive und Aerospace, allerdings haben Medizin und die beiden anderen Bereiche unterschiedliche Intentionen für den Einsatz generativer Methoden. Während es bei Autos und Flugzeugen um Leichtbau und Materialersparnis geht, werden die feinen Hohlstrukturen in der Medizintechnik zum einen für Leichtbau, zum anderen jedoch auch dafür genutzt, dass Knochen in ein Implantat einwachsen kann. Additive Fertigungstechnologien sind für die Fertigung dieser Bauteile unersetzbar.

Ein weiteres Gespräch mit Randy Swearer, Vice President Education und Herbert Pickelmann, der für den Bildungsbereich in Deutschland zuständig ist. Swearer beschrieb, wie die Grenzen zwischen Studiengängen, wie man sie bisher kennt, immer stärker verschwimmen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Formula Student sei dafür ein gutes Beispiel: „Studenten lernen, indem sie Dinge erschaffen – das ist ein echter Umbruch.“

Das in einem Teil gedruckte Kleid wurde mit Hilfe von Simulation so gefaltet, dass es in den Bauraum des 3D-Druckers passt.
Das in einem Teil gedruckte Kleid wurde mit Hilfe von Simulation so gefaltet, dass es in den Bauraum des 3D-Druckers passt.

Pickelmann unterstrich den Erfolg, den die Freigabe des gesamten Autodesk-Produktportfolios für Studenten im Oktober 2014 gehabt hat. Inzwischen seien es oft die Studenten, die die Fachschaften dazu bringen, auch offiziell Autodesk-Produkte zu nutzen. Auch hier sei die Formula Student ein wichtiger Treiber, die Studenten haben drei Monate Zeit, ein komplettes Auto zu konstruieren, das sei nur mit vernetzten Produkten wie denen von Autodesk möglich.

Die Workshops und Seminare waren wie immer gut besucht, sehr interessant war auch ein kleiner Ausschnitt aus der Autodesk Gallery, in der unter anderem 3D-gedruckte Kleidung und Hüftprothesen gezeigt wurden.

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