Menü Schließen

Kaufrausch: Siemens, Autodesk und PTC verstärken sich

Traditionell sind die Tage „zwischen den Jahren“ im Einzelhandel unter den umsatzstärksten des Jahres. Doch auch im B2B-Sektor wird zum Jahreswechsel gerne eingekauft. In diesem Jahr waren es Siemens, und , die sich jeweils ein Unternehmen einverleibten.

Siemens übernahm die Münchener Tesis PLMware, einen Spezialisten für die Verknüpfung von PLM-Lösungen mit der restlichen Unternehmens-IT. Das 1988 gegründete Unternehmen bietet Lösungen und Methoden für die Integration von Siemens Teamcenter mit den weltweit führenden ERP-Systemen und weiteren Unternehmensanwendungen wie MES, CRM und SCM. Tesis ist seit 1992 Partner von und seit der Gründung im PLM-Umfeld tätig. Weitere Partnerschaften bestehen seit 1997 mit SAP und 2010 mit Oracle.

Nach Abschluss der Transaktion wird TESIS PLMware Bestandteil der Geschäftseinheit Siemens PLM Software innerhalb der Siemens-Division Industry Automation. Die getroffene Vereinbarung umfasst die Akquisition der TESIS PLMware GmbH mit Sitz in München sowie des US-Geschäfts des Unternehmens. Über Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.

 

Die Thingworx-Plattform (Bild: Thingworx).
Die Thingworx-Plattform (Bild: Thingworx).

PTC verstärkt sich dagegen im eher exotischen Bereich „Internet der Dinge“. ThingWorx ist Hersteller einer Softwareplattform, auf deren Basis sich Maschine-zu-Maschine (M2M)-Anwendungen ebenso wie solche für das Internet der Dinge erstellen lasen. Der Thingworx Composer dient zum Definieren und Erstellen von „Things“, also der beteiligten Hardware, Bussinesslogik, Visualisierung, Datenablage, Collaboration-Funktionen und Securityaspekten. Der Codeless Mashup Builder ermöglicht den Aufbau von interaktiven Applikationen Dashboards und anderen Visualisierungen ohne Programmierung. Datenverwaltung und –ablage, Suchfunktionen und Collaborationfunktionen runden das Portfolio ab.

Thingworx wurde im Jahr 2009 gegründet, PTC zahlte nun 112 Millionen Dollar plus einen eventuellen „Earn-Out“ von bis zu 18 Millionen. „Earn-Out“-Klauseln kommen laut Wikipedia zur Anwendung, wenn „unterschiedliche Erwartungen bezüglich der zukünftigen Ertragskraft des Unternehmens“ bestehen. Es handelt sich um einen erfolgsabhängigen „Zusatzkaufpreis, der nur fällig wird, wenn das gekaufte Unternehmen im Kaufvertrag festhgelegte Ziele erreicht.

Hier findet sich ein Video, in dem die Thingworx-Lösung gezeigt wird, und weitere Infos zur Akquisition.

Autodesk schließlich übernimmt Circuits.io, eine Schaltplan-Entwicklungsplattform, die schon seit einiger Zeit in der 123D-Anwendungsreihe im Testbetrieb lief. Offensichtlich ist diese Testphase so erfolgreich verlaufen, dass Autodesk gleich das gesamte Unternehmen gekauft hat. 123D Circuits wendet sich eher an „Maker“ und Bastler denn an Profis und ermöglicht es, Schaltungen auf einem virtuellen „Breadboard“ aufzubauen und zu simulieren. Sogar ein Arduino-Controller und die auf ihm laufende Software lassen sich simulieren. Tut die Schaltung, was sie soll, kann ein Platinenlayout erstellt und auf Wunsch die Platinenfertigung direkt beauftragt werden.

Die Benutzung ist grundsätzlich kostenfrei, dann sind die Entwürfe aber in jedem Fall öffentlich. Eine Premium-Mitgliedschaft kostet monatlich 9,99 US-Dollar und beinhaltet neben der Möglichkeit, „private“, nicht öffentliche Schaltungen zu entwerfen, 5 Prozent Rabatt auf Platinenbestellungen. 123D Circuits läuft komplett im Browser und ermöglicht es, mit mehreren Personen parallel an einer Schaltung zu arbeiten.

Sei der Erste, der diesen Beitrag teilt

Ähnliche Themen

3 Kommentare

Kommentarfunktion ist geschlossen.