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Die neuen Autodesk Suites 2014

[2 Updates] baut mit seinen branchenfokussierten Suites einen kompletten Workflow für digitales Prototyping auf. Unter anderem füllt das Unternehmen Lücken im Portfolio mit Zukäufen auf, zuletzt mit der Übernahme des Composite-Spezialisten Firehole Technologies. Die 2014er Versionen seiner Suites stellt Autodesk in diesem Moment vor. Die für den Maschinenbau relevante wartet mit einigen Neuerungen auf, auch in der Zusammensetzung der Suite.

Im Bereich großer Baugruppen soll Inventor zehnmal schneller geworden sein (Bilder: Autodesk)
Im Bereich großer Baugruppen soll zehnmal schneller geworden sein (Bilder: Autodesk)

Letzten Freitag gab mir , Senior Director, Manufacturing Industry Marketing bei Autodesk, einen Überblick über die neuen Autodesk-Suites in der Version 2014, mit Schwerpunkt auf der Product Design Suite – unter der Bedingungen, dass ich die Informationen frühestens zeitgleich mit dem offiziellen Webcast veröffentliche, was hiermit geschieht.

Neben dem Update der Suite-Bestandteile auf die aktuellen Versionsnummern wurde auch am Inhalt der Pakete gearbeitet. Jede Suite ist in drei Versionen zu haben: Standard, Premium und Ultimate. Nachdem im letzten Jahr Inventor in den Umfang der Product Design Suite Standard aufgenommen wurde, wird in der 2014er-Version in der Premium-Version das umfangreichere Inventor Professional enthalten sein. Ultimate bekommt NavisWorks Manage und umfangreichere Supportoptionen ins Paket.

Neu in der Product Design Suite ist Raster Design, eine Rastereditier- und Raster-Vektor-Konvertierungssoftware, mit denen sich gescannte Dokumente und Zeichnungen in Autocad-Workflows integrieren lassen.

Schnell eingerichtet sind Fabrikhallen mit den Factory Assets
Schnell eingerichtet sind Fabrikhallen mit den Factory Assets

Auch in der Factory Design Suite hat sich etwas geändert: Die Integration des PDM-Systems Vault wurde vertieft, 300 neue Factory Library Assets finden sich in der  Datenbank, die als Cloudservice Factory Asset Warehouse zur Verfügung steht. Bei den Factory Assets handelt es sich um 3D-Objekte von Einrichtungsgegenständen wie Förderbändern, Paletten oder auch Robotern, mit denen eine Fabrikhalle bestückt werden kann. Ein neuer Workflow für die Bearbeitung von Punktewolken, beispielsweise aus dem 3D-Scan einer bestehenden Halle, ist ebenfalls in der Suite enthalten. Das Labs-Projekt MRP Planning bringt die Kapazitätsplanung in die Factory Design Suite.

Die Neuerungen im Simulationsbereich: Project Scout, eine Software aus den Autodesk Labs, hat es ebenfalls in das offizielle Portfolio geschafft und bietet nun unter dem Namen Autodesk Mechanical einen automatischen Prozess für Falltests sowie parametrische Designstudien. Zudem lassen sich beispielsweise die Ergebnisse einer Thermosimulation als Eingangsgröße einer Festigkeitsberechnung nutzen. Autodesk Simulation rechnet bis zu 13 Prozent schneller und kann freie Flüssigkeitsoberflächen berechnen – selten zu finden im Bereich der Nicht-Spezialisten-Simulation. Simulation Moldflow ermöglicht die Definition konturnaher Kühlungen und die Simulation von Druckgussvorgängen.

Das folgende Video zeigt eine Simulation eines halbvollen Tankwagens mit Simulation CFD.

Inventor und werden enger integriert, das Maschinenbau-CAD-System kann jetzt BIM-konforme Modelle liefern, die sich in Revit direkt weiterverwenden lassen, beispielsweise um eine Maschine in ein Gebäude zu integrieren. Zudem wurde die Verarbeitung großer Baugruppen in Inventor nach Aussagen Rochelles bis um das Zehnfache beschleunigt. Autodesk ReCap ist eine Software, die neu in alle Suites integriert wurde und die es ermöglicht, aus Fotos und 3D-Punktewolken intelligente Modelle zu erzeugen.

CFD als Eingangsgröße für FEM - das findet man selten im Bereich der CAD-nahen Simulation.
CFD als Eingangsgröße für – das findet man selten im Bereich der CAD-nahen Simulation.

Die Cloud-Angebote unter dem Namen werden immer enger in die Desktop-Produkte integriert: Autodesk fährt augenscheinlich eine „Sowohl-als-auch“-Strategie, die Cloud- und Desktop-Software in Ergänzung zueinander sieht. Der Hersteller hat das Abrechnungsmodell für die Cloud-Dienste geändert, nun wird nicht mehr in Jobs, sondern in Cloud Credits bezahlt. Autodesk legt für die verschiedenen 360-Dienste einen Preis in Cloud Credits fest, was eine gerechtere Abstufung des Preisgefüges ermöglicht, zudem, sind Cloud Credits flexibel in allen Diensten zur Bezahlung gültig. In der Product Design Suite sind 100 Cloud Credits enthalten.

In meinem Test der Version 2012 hatte ich bemängelt, dass die einzelnen Applikationen der Suites nach wie vor sehr unterschiedlich zu bedienen sind. Es bot sich damals eher das Bild nebeneinanderstehender Programme als einer in sich geschlossenen Umgebung. Auf Nachfrage erklärte Rochelle, dass dieses Thema „ganz oben“ bei Autodesk-CEO Carl Bass angesiedelt ist und höchste Priorität genießt. In der neuen Suite sollen schon einige Verbesserungen eingeflossen sein, es sei allerdings oft einfacher, eine neue Applikation zu programmieren als einem bestehenden Programm eine neue Oberfläche überzustülpen. Man sehe eine solche Entwicklung beispielsweise bei Inventor Fusion, das eine völlig andere Oberfläche als Inventor hat. Diese Neuprogrammierungen kosten allerdings relativ viel Zeit.

Anscheinend ist Autodesk dabei, die gesamte Softwarepalette zu überarbeiten, um am Ende zu einem optisch und in der Bedienung integrierten Portfolio zu kommen, das Cloud- und Desktop-Software nahtlos ineinander übergehen lässt. Ich hoffe, die Product Design Suite 2014 demnächst zum Test zu bekommen und werde dann weiter berichten.

[Update 26.03.2013 abends]

Inzwischen ist mehr Material online, hier eine Reihe von Videos zur Version 2014 und direkt hier das Video des Webcasts aus San Francisco, in dem SVP Amar Hanspal die neuen Suites – allerdings sehr allgemein- ankündigt. Es lohnt sich, das Video wegen des Kundenbeispiels Morgan Cars anzusehen (der Threeweeler im Powerslide bei 15:30 ist einfach hervorragend :-)):

[Update 05.04.2013]

Ich habe das Veröffentlichungsdatum erfahren: Die englische Version soll voraussichtlich am 18. April erstmals ausgeliefert werden, die deutsche Sprachversion folgt am 10. Mai.

 

 

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