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Cadfem Blueprint: Live-Talk „Industrie unter Druck: Was muss der Entwicklungsprozess leisten?“

Die Simulationsexperten von haben ein Talkformat für Entscheider aus Entwicklung und Industrie aus der Taufe gehoben. Im Digital Engineering Talk Blueprint aus dem Cadfem-Studio sprechen hochkarätige Gäste über aktuelle Digitalisierungsthemen. Kurzweilig und direkt aus der industriellen Praxis lieferte das Live-Format viele weitere Impulse, wie speziell der Mittelstand durch digitalisierte Entwicklungsprozesse resilienter, flexibler und agiler wird. Die Aufzeichnung des aktuelle Blueprint-Talks zum Thema „Industrie unter Druck: Was muss der Entwicklungsprozess leisten?“ ist jetzt abrufbar.

Cadfem Blueprint
Im Blueprint-Talk von Cadfem sprechen hochkarätige Industrievertreter über (Bild: Screenshot aus Cadfem Blueprint).

Die Digitalisierung der Entwicklungsprozesse bei Gemü, einem Spezialisten für Ventil-, Mess- und Regelsysteme ,trägt Früchte. Maximilian Barghoorn ist als Technical Director einer der Gestalter der Transformation, die im Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit und Marktführerschaft alternativlos ist. Wie sie hilft, tragfähige Ergebnisse in Stunden statt in Wochen zu erzielen, skizzierte er beim Digital Talk Blueprint. Mit dem Managing Director Powertrain von KTM, Dr. Helfried Sorger, und Dr. Marius Lakomiec, Team Manager AM Production Optimization bei , waren neben Maximilian Barghoorn weitere meinungsstarke Gesprächsteilnehmer im Cadfem Studio. Außer ihrem technischen Hintergrund verbindet die Gäste, dass sie bei mittelständischen Marktführern die Transformation der Entwicklungsprozesse maßgeblich mitgestalten.

Veränderte Rahmenbedingungen setzen Industrie unter Druck

Wie sehr das Thema Unternehmen beschäftigt, zeigt die Rekordzahl von fast 400 Registrierungen. Moderatorin Sarah-Yvonne Elsser bezog die Zuschauenden im Live-Stream aktiv ins Geschehen ein: Das erste Stimmungsbild zu den größten Herausforderungen in der Produktentwicklung ergab neben „Kostensenkung“ vor allem „kürzere Entwicklungszeiten“, „steigende Produktkomplexität“ und „Datendurchgängigkeit“.

Dies wurde von den Studiogästen bestätigt und präzisiert: Mehr Varianten – KTM hat ein Portfolio aus über 150 verschiedenen Antriebssträngen –, mehr Einflussfaktoren, Kundenwünsche als Taktgeber, dezentrale, globalisierte Entwicklungszentren und Lieferketten. „Mit klassischen Methoden ist das unmöglich zu bewältigen“, bringt Sorger die Notwendigkeit neuer Wege auf den Punkt.

Durchgängige hochgenaue, intelligente und skalierbare Datenmodelle müssen her. Und geeignete Tools, die diese Plattform nutzen und mit Informationen anreichern. Diesen MBSE-Ansatz (Model Based Systems Engineering) haben viele Firmen als Ziel ausgerufen. Angekommen sind erst die wenigsten: Eine weitere Umfrage unter den Zuschauenden ergab, dass die Hälfte ihren derzeitigen Transformationsstatus in einem Spektrum von 1 (= Handskizzen) bis 5 (= MBSE) in der Mitte, bei 3,2 (= „auf dem Weg“), verortet.

Auch EOS, GEMÜ und KTM sind noch nicht am Ziel. „Einen vollständig digitalisierten Entwicklungsprozess erreicht man nicht mit der Brechstange“, betont Lakomiec im Blueprint-Gespräch, „sondern schrittweise nach dem Motto: equal or better“. Einig war man sich auch, dass Mitarbeitende bei solchen einschneidenden Veränderungsprozessen mitgenommen werden müssen – am besten, indem sie die Vorteile für sich unmittelbar wahrnehmen. „Die Benefits für jeden Einzelnen mit Überzeugung und Empathie erlebbar zu machen, ist unser Job – Leadership ist elementar“, so Barghoorn, „nicht zuletzt deshalb bin ich übrigens heute hier und spreche darüber!“

Simulation entlang des kompletten digitalen Entwicklungsprozesses

Ein von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt durchgängiger ist optimal, um die Vorteile von Simulationen auszuschöpfen. Auch sie wird dann durchgehend statt fallweise in Silos eingesetzt – durch Experten oder als automatisierte Simulations-Apps. Großes Potenzial liegt hier vor allem in den frühen Entwicklungsphasen, wo noch viel Spielraum zum Ausprobieren ist – eine Stärke der .

So wie bei einem Beispiel von GEMÜ: Eine simulationsgestützte Parameterstudie des Datenmodells ermittelte über Nacht aus 150 denkbaren Varianten die beiden besten Optionen. Von diesen wurden Prototypen für den Versuch zur Verifikation gegeben. Bei einer traditionellen Vorgehensweise wären vier bis sechs Wochen vergangen, um ein auch nur annährend vergleichbares Ergebnis zu erzielen.

Cadfem hat mit der professionell aufgezogenen und hochkarätig besetzten Talkreihe ein interessantes Format für alle geschaffen, die sich für Digitalisierung im Mittelstand interessieren (müssen). Ich kann Blueprint nur wärmstens empfehlen – die vorigen Ausgaben finden sich ebenfalls bei Cadfem.

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