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Boston Micro Fabrication (BMF): 24 Mio. Dollar Finanzierung für neue Produkte

Der 3D-Druckerhersteller Boston Micro Fabrication (BMF) sammelt weiter Geld, um seine Produktpalette weiterzuentwickeln und auszubauen. Nur ein Jahr nach der erfolgreichen C-Serienrunde, in der 42 Millionen US-Dollar erhalten hat, konnte das Unternehmen nun eine weitere Finanzierungsrunde unter der Führung von Guotai Junan Securities abschließen und weitere 24 Millionen US-Dollar von einsammeln. Mit diesen Mitteln wird BMF die Forschung und Entwicklung verschiedener innovativer Endprodukte vorantreiben und ausbauen. Weltweite Kooperationen in Medizintechnik und High-End- werden verstärkt.

BMF microArch S350
Die Produktpalette um den S350, dem neuesten 3D-Drucker von BMF, soll ausgebaut werden (alle Bilder: BMF).

BMF wurde 2016 gegründet und ist derzeit das einzige Unternehmen in der -Branche, das in der Lage ist, hochpräzise Bauteile in einer Auflösung von 2µm und einer Maßstabstreue von +/- 10 Mikrometern herzustellen. Dafür nutzt BMF das Verfahren Projektionsmikro-Stereolithografie (PµSL), bei dem die Vorteile des Digital Light Processings (DLP) und der Stereolithografie auf neue Art verbunden werden. Die präzise Projektion eines ultravioletten Lichtblitzes löst eine schnelle Photopolymerisation jeweils einer ganzen Materialschicht im Kunstharz-Becken aus. Die Werkstücke werden von unten nach oben aufgebaut, was den Bedarf an Stützstrukturen reduziert.

Inzwischen hat BMF drei Generationen seiner 3D-Drucker entwickelt und erfolgreich auf dem Weltmarkt eingeführt. Sie zeichnen sich durch hochpräzise Optiken, feinste elektrische Schrittmotoren, fortschrittliche Kalibrierungsfunktionen und robuste Linearführungen aus. Eine schnellere Materialverteilung ermöglicht hohe Geschwindigkeiten bei wiederholbarer Qualität.

Fast 2.000 wissenschaftliche Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen aus 35 Ländern auf der ganzen Welt arbeiten mit BMF zusammen, um Rapid oder eine effizientere Produktion von Teilen im Mikrobereich zu ermöglichen. „Wir haben bewiesen, dass wir die Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen können. Wir wissen aber auch, dass unsere Technologie noch mehr leisten kann. Mit unserem Forschungsinstitut in San Diego und zahlreichen anderen, weltweiten Entwicklungsprojekten, beginnt eine Ära der selbstgesteuerten Innovation. Wir identifizieren neue Anwendungen, die einzig unsere Technologie ermöglicht“, sagt John Kawola, CEO-Global von BMF. „Mit dieser Finanzierung können wir unser unermüdliches Engagement für unsere Kunden und Partner fortsetzen und erhalten zugleich Ressourcen, um neue Innovationen voranzutreiben.“

„Miniaturisierung, hohe Präzision und zunehmende Komplexität von Geräten sind wichtige Trends der industriellen Entwicklung. Mit herkömmlichen Fertigungsverfahren stoßen Unternehmen gerade bei dem geforderten kleinen Maßstab auf Schwierigkeiten, den Markttrends gerecht zu werden“, sagt Xiaoning He, Mitbegründer und CEO von BMF. „Die Technologie von BMF kann eine wesentliche Rolle dabei spielen, diese Anforderungen zu erfüllen. Mit der fortlaufenden Unterstützung unserer Investoren werden wir weiterhin neue Produkte in entsprechenden Anwendungsbereichen zur Marktreife entwickeln und intensiv mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um die im Mikrobereich voranzutreiben.“

BMF und Proform AG
Steffen Hägele, Sales Manager Europe bei BMF (links) und Paul Köhlmeier, Inhaber und CEO der AG (2. v.l.), bei der Inbetriebnahme des michroArch S240.

Ein gutes Beispiel für BMF-Kunden ist die Proform AG in Marly/Schweiz, die seit kurzem als hochpräzise Mikroteile mit einem 3D-Drucker von erzeugt. Der bei Proform installierte microArch S240 soll Versuchs- und Kleinserienteile mit höherer Genauigkeit und Präzision herstellen. Seit 1991 bietet Proform Dienstleistungen der Additiven Fertigung für Kunden aus den Bereichen Medizintechnik, Elektronik, Uhren sowie Automotive und Wissenschaft an. Neben elf Stereolithografie-Druckern (STL) und einer FDM-Anlage werden auch die Technologien Vakuumgießen und Rapid Tooling eingesetzt.

Bereits vor einigen Jahren hat sich Proform auf besonders kleine Bauteile spezialisiert. „Seitdem suchen wir nach Technologien, mit denen wir höhere Genauigkeit und Oberflächengüte bei Bauteilen im Mikroformat erreichen können“, berichtet Paul Köhlmeier, Inhaber und CEO der Proform AG. Dies führte Proform zur Präzisionsmikro-Stereolithografie und BMF.

Im Frühjahr 2023 erwarb Proform einen BMF microArch S240 mit einem Bauraum von 100 x 100 x 75 Millimetern. Damit lassen sich Mikrobauteile aus einer breiten Palette von Harz- und Keramik-Materialien in industriellen Kleinserien produzieren. Eine neue Materialverteilung, Bildüberwachung in Echtzeit, Autofokus und Belichtungskompensation sorgen für schnelle, hochpräzise Ergebnisse. „Der microArch S240 bringt die Verbesserungen an hoher Genauigkeit und Oberflächengüte, auf die wir so lange gewartet haben“, sagt Paul Köhlmeier.

„Wir können nun Bauteile in besserer Qualität, mit schärferen Kanten und perfekter Ausprägung von Details erzeugen.“ In der klimatisierten Werkstatt werden damit hochwertige, komplexe Teile ohne sichtbare Schichtung erzeugt, die nur geringe Nachbearbeitung unter dem Mikroskop erfordern.

„Im Gegensatz zu anderen Herstellern erlaubt BMF individuelle Anpassungen der Druckparameter“, sagt Paul Köhlmeier. „Dadurch können wir Schichtdicke, Geschwindigkeit und andere Faktoren optimal für die jeweilige Geometrie einstellen.“ So kann Proform die beste Kombination in Bezug auf Qualität und Produktionszeit wählen. „Mit der breiten, offenen Materialpalette von BMF erreichen wir zahlreiche verschiedene Eigenschaften, wie Biokompatibilität, Robustheit oder Temperaturbeständigkeit“, sagt Paul Köhlmeier. Nach der Inbetriebnahme und Schulung durch den Hersteller wurden bereits erste Einzelteile und Serien von 50 bis 200 Teilen produziert.

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