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Hexagon: Neue Plattform Nexus verbindet bisher getrennte Lösungen

Die schwedische Hexagon AB arbeitet seit vielen Jahren daran, eine Vielzahl von Softwareunternehmen zu kaufen, seit dem Jahr 2.000 wurden nach Angaben im Jahresbericht 2021 über 170 Firmen gekauft, darunter so illustre Anbieter wie Leica Geosystems (2005), Intergraph (2010), Vero Software (2014), hinter denen sich wiederum Firmen wie Alphacam, Edgecam, Surfcam, Visi oder auch WorkNC und Sescoi verbargen, Camtech (2015), Aicon (2016), MSC Software (2017) und Esprit (2020, komplette Liste auf Wikipedia). Mir war es immer ein Rätsel, was das Unternehmen – abgesehen von finanziellen Aspekten – mit diesem Gemischtwarenladen – zu denen einige der profiliertesten CAM-, Messtechnik- und Simulationsanbieter gehören – anstellen will. Mit der neu vorgestellten Plattform Nexus für den -Bereich MI (Manufacturing Intelligence) wird das etwas klarer.

Hexagon Nexus
Mit Hilfe der - lässt sich beispielsweise ein AM-Workflow aufbauen (Bild: Hexagon).

Die auf der Hexagon-Konferenz HxGN LIVE Global 2022 in Las Vegas vorgestellte Lösung gestattet die gemeinsame Nutzung von Daten durch unterschiedliche Konstruktions-, Simulations- und Fertigungsanwendungen in Echtzeit. Sie verknüpft verschiedene Anwendungen, um Arbeitsabläufe zu erstellen, und kombiniert Technologien für die Entwicklung von Lösungen für Engineering und Fertigung – vom Konzept bis hin zur Auslieferung. Nexus ist die Grundlage für zukünftige Lösungen von Hexagon im Bereich der intelligenten Fertigung.

Die Plattform ist bereits heute in der Lage, Datenquellen aus dem gesamten Hexagon-Portfolio zu nutzen, Hunderte von Hexagon-Softwaretools für Design und Engineering, Fertigung und Messtechnik zu verknüpfen sowie neue Erkenntnisse aus Messgeräten und vernetzten Maschinen zu gewinnen. Zudem wurden branchenführende Cloud-native Visualisierungs- und Datenmanagementlösungen wie HxGN Metrology Reporting und MaterialCenter als Cloud-native Anwendungen entwickelt, die sich nun über Nexus mit anderen Lösungen verbinden lassen.

Darüber hinaus entwickelt Hexagon mithilfe der Plattform auch spezielle Kombinationslösungen aus mehreren Technologien für erhöhte Produktivität und die digitale Optimierung komplexer Prozesse und Arbeitsabläufe. Ein Beispiel ist ein „Standard“-Arbeitsablauf für den 3D-Druck eines optimierten nachkonstruierten Teils, der sich unter anderem für die optimierte Bauteilreparatur stillgelegter Flugzeuge nutzen lässt. Dieser Arbeitsablauf verknüpft Daten eines 3D-Laserscans mit Hexagon-Produkten wie RECreate, MSC Apex Generative Design, MaterialCenter und Simufact Additive sowie mit einer marktführenden Drittanbieter-Anwendung wie CADS Additive: Das ermöglicht sowohl Produktivitätsgewinne als auch eine schnelle Zusammenarbeit bei Fertigungsproblemen.

Parth Joshi, Chief Product and Technology Officer für den Geschäftszweig Manufacturing Intelligence von Hexagon erläutert: „Unsere Kunden sind mit einer zunehmenden Komplexität auf dem Markt konfrontiert, die schnellere Innovationen denn je erfordert. Isolierte Werkzeuge, starre Systeme und unzugängliche Daten eignen sich immer weniger dafür, die steigenden Anforderungen der verarbeitenden Industrie zu erfüllen. Mit Nexus verfolgen wir das Ziel, die Produkte, die Hunderttausende Kunden kennen und schätzen, mit zusätzlichen Funktionen zu erweitern, die durch die Cloud, KI und maschinelles Lernen, Echtzeit-Zusammenarbeit und erweiterte Visualisierung unterstützt werden.“

„Nexus erlaubt es Herstellern, agilere und widerstandsfähigere Prozesse zu schaffen. Mit der Plattform können sie Veränderungen als neue Chancen wahrnehmen, die Produktentwicklung beschleunigen und zunehmend autonome Arbeitsabläufe entwickeln – so schöpfen sie das gesamte Potenzial einer intelligenten und nachhaltigen Fertigung aus.”

Das Ganze hört sich ja interessant an, allerdings ist das Angebot von Hexagon dermaßen groß und unübersichtlich, dass mich sehr interessieren würde, wer wirklich weiß, welche Funktionen in welchem Paket schlummern, um sie dann in Nexus zusammenzuspannen. Eigentlich ist es in meinem Verständnis Aufgabe eines Softwareherstellers, sinnvolle und logisch zusammenpassende Funktionsblöcke zu Softwarepaketen zusammenzustellen. Ich bin gespannt, wie der Markt Nexus aufnehmen wird.

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