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Digitale Zwillinge: Eine Vision mit enormem Potential (Serie)

Der digitale Zwilling erwacht zum Leben

fügt dann diesem sich ständig wandelnden digitalen Zwilling Informationen aus Betrieb und Service hinzu: IoT-Sensoren liefern Daten, die benutzt werden können, um die Realität in die digitale Welt zu holen. Dies wiederum bildet die Basis für Technologien und Angebote wie Predictive oder Reliability Based Maintenance – zum einen lassen sich aus dem Gesamt-Datenpool Muster extrahieren, wann welches Bauteil bei einer Maschinenserie kaputtgeht, zum anderen lassen sich die Daten einer bestimmten Maschine verfolgen und Teile „predictive“, also rechtzeitig vor dem Versagen, wechseln.

Die Daten aus dem Realbetrieb ermöglichen es, diese Realität in die digitale Welt zurück zu spiegeln. Dies ermöglicht eine ganze Reihe interessanter Anwendungen, vor allem können die Realdaten als Eingangsgröße für Simulationen dienen, was einerseits deren Validität erhöht und andererseits einen Blick in die Zukunft erlaubt. Im letzteren Fall extrapoliert die die Realwerte in die Zukunft, um Fragen zu beantworten wie: „Wie entwickeln sich die realen Werte weiter?“.

IoT und digitaler Zwilling
IoT-Daten schaffen die Brücke zwischen realem und digitalem Zwilling (Bild: PTC).

Realdaten können dafür genutzt werden, die Annahmen, die in der Konstruktion getroffen wurden, zu validieren. Simulationsergebnisse können mit realen Messwerten verglichen werden, um einerseits die Simulation zu optimieren und andererseits Schwachpunkte oder Optimierungspotentiale für das Produkt zu erkennen.

Digitale Zwillinge lassen sich für Schulungszwecke nutzen, indem er als Basis für eine Visualisierung und -Animation dient. Dies kann beispielsweise in einem industriellen Metaverse geschehen. Der Auszubildende kann dann über seinen Avatar die Maschine steuern oder das Produkt nutzen und eine Echtzeit-Simulation steuert das virtuelle Modell entsprechend der Vorgaben des digitalen Zwillings. So haben seine Eingaben dieselben Auswirkungen wie in der Realität. Diese Funktionalität lässt sich auch nutzen, um Umbauten und Reparaturen zu planen oder Testläufe zu fahren – was passiert, wenn man den Takt um 20 Prozent erhöht?

Der digitale Zwilling ist – wenn er seriennummergenau geführt und aktualisiert wird – die Basis für Service und Wartung. Der Servicetechniker findet hier den aktuellen Zustand einer Maschine mit allen Umbauten, Retrofits und Modernisierungen, die seit der Inbetriebnahme durchgeführt wurden. Wurde eine Komponente durch eine neuere Version oder ein ähnliches Bauteil ersetzt, ist dies im digitalen Zwilling hinterlegt, ebenso wie der Zeitpunkt des Austauschs, Notizen und Schriftverkehr dazu sowie die Servicedokumentation und alle anderen Informationen, die zur Maschine gehören.

Hier zeigt sich ein Vorteil des digitalen Zwillings – statt dicke Handbücher und in verschiedenen Medien verstreute Informationen zu durchsuchen, klickt sich der Anwender durch das 3D-Modell der Maschine und findet beim Anklicken eines Bauteils oder einer Baugruppe alle Informationen, die mit diesem Element verknüpft sind, idealerweise inklusive dem Link zur Ersatzteilbestellung.

Dicke Handbücher in 150 Prozent-Abdeckung sind damit übrigens ebenso obsolet. Der digitale Zwilling enthält genau die Dokumentation, die diese Seriennummer beschreibt, und nicht alle möglichen Varianten, aus denen man sich dann die passende Konfiguration heraussuchen muss.

Alle Teile:

Wissen ist Macht, mehr Wissen ist mehr Macht?

Anatomie des digitalen Zwillings

Der reale Zwilling kommt ins Spiel

Der digitale Zwilling erwacht zum Leben

Alter Wein in neuen Schläuchen?

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