Menü Schließen

Inneo: Fachkonferenz Digitalisierung 2025 im Zeichen umfassender Lösungen

Die Fachkonferenz Digitalisierung 2025 ist schon einige Wochen her, ich möchte aber trotzdem noch meine Eindrücke loswerden. Inneo hatte eingeladen und über 700 Fachbesucher aus Industrie, IT und Forschung kamen ins Stuttgarter Kongresszentrum . Dort erwartete sie ein pralles Programm, bei dem wie immer die Anwender im Vordergrund standen.

Dr. Raphael Neuhaus bezeichnete dcen digitalen Zwilling als „schlecht gelaunten Cousin“, der sehr saubere Daten verlangt.

Wie immer eröffnete Helmut Haas, CEO von Inneo Solutions, die Veranstaltung. Er wurde im ersten Slot von hochkarätigen Industrievertretern unterstützt: Neben Steve Dertien (EVP & Customer and Technology Partnerships bei PTC), Michael Wüst (Regional Sales Director bei ) und Henning Rahe (Senior Director Partner Sales bei NetApp). Sie präsentierten Neuigkeiten aus ihren Unternehmen. Besonders beeindruckend fand ich die sechs Millionen Dollar, die Ansys in den letzten Jahren in Akquisitionen investierte. So hat der Simulationsspezialist sein Portfolio Stück für Stück vervollständigt, zuletzt mit den EDA-Tools von Synopsys. Steve Dertien zeigte die Highlights von 12 – und auch hier spielte die enge Verzahnung des -Systems Creo mit PLM () und ALM () eine Hauptrolle.

Das war einer der wichtigen Eindrücke, die ich mitgenommen habe: Es wird von Anwendern wie von Anbietern immer umfassender gearbeitet und gedacht, Mechanik, und Software sind in heutigen Produkten untrennbar verwoben. Das macht die Entwicklung der Produkte und die dazu notwendigen Werkzeuge einerseits komplexer. Andererseits werden auch die Daten, die in der Entwicklung und Konstruktion entstehen, immer wichtiger, wertvoller und nutzbarer, da sie eben nicht mehr nur einen Teilaspekt abdecken, sondern das gesamte Produkt in all seinen Facetten.

So haben nach meinem Gefühl viele Firmen schon heute einen digitalen Zwilling – auch wenn dieser noch gar nicht genutzt oder als solcher erkannt wird, weil eben die Tools nicht so vernetzt sind, wie sie es sein müssten, damit das gesamte Unternehmen von den Daten profitiert. Die Unternehmen, die auf der Fachkonferenz ihre Lösungen präsentierten, zeigten, dass dieser Sprung machbar ist und große Vorteile hat. Unter anderem präsentierten Varta, ABB, BWT und die TU Darmstadt ihre Digitalisierungsstrategien.

Ein gutes Beispiel für die Wiedernutzung von Daten kam wiederum von Ansys: Michael Wüst zeigte, wie man bestehende Simulationsdaten in eine Cloud hochladen kann, wo diese Daten das Trainingsmaterial für eine KI bildet. Nach ein bis zwei Tagen Training ist die „Simulation AI“ dann in der Lage, sehr schnell Simulationsergebnisse für neue Teile zu liefern.

Huismann Equipment auf der Fachkonferenz Digitalisierung von Inneo
Thomas Janssen von Huismann Equipment zeigte den Weg des Kranherstellers in die Digitalisierung

Ein launiger Vortrag kam von Dr. Raphael Neuhaus, Experte für Technologie-, Innovations- und Produktionsmanagement beim VDMA, zum Thema „Digitalisierung und KI im Maschinen- und Anlagenbau: Effizienz-Booster oder Komplexitätsfalle?“ Er zeigte am Beispiel eines -Firmenchefs, wie Maschinenbau-Unternehmen die Digitalisierung nutzen können und welche Hürden dabei zu überwinden sind.

Fun Fact: Die deutsche Industrie ist Weltmeister im KI-Einsatz – aber leider werden diese KI nicht in Deutschland entwickelt. In allen Bereichen des Unternehmens präsentierte Neuhaus Anwendungen für KI-Systeme, von der Produktentwicklung über Produktion, Montageplanung bis zu Service und Vertrieb. Ein spannender Usecase war es, eine KI damit zu beauftragen für die Bauteile im eigenen Portfolio neue Anwendungen und Märkte zu finden. Er zeigte auch, wie Schulungsvideos mit KI in beliebige Sprachen synchronisiert werden können – für 250 Euro und 20 Minuten Zeit pro (kurzem) Film.

Rainer Hald, CTO der Varta AG, sprach erstaunlich offen darüber, wie sein Unternehmen eine Cyberangriff erlitt, der die Produktion und im Endeffekt das gesamte Unternehmen zum Stoppen brachte. Hald beschrieb den zeitlichen Ablauf, die Krisenorganisation und -kommunikation sowie den Wiederaufbau der IT-Systeme. Ebenso ging er auf die mentalen Auswirkungen auf das IT-Team ein und teilte mit den Anwesenden die wichtigsten Erkenntnisse rund um den Cyber-Angriff.

Thomas Janssen von Huismann Equipment zeigte den Weg des Kranherstellers in die Digitalisierung vom Start eines PLM-Projekts 2018 bis zur kompletten von Mechanik, Hydraulik, Software und Elektrik/Elektronik.

Fachkonferenz Digitalisierung
In der Podiumsdiskussion waren alle einig: Digitalisierung ist Pflicht!

In der begleitenden Ausstellung wurden Meilensteine der Technik präsentiert – darunter ein Porsche 356, das erste Serienmodell der Marke, sowie die erste voll funktionsfähige Rechenmaschine der Welt, konstruiert nach dem Entwurf von Philipp Matthäus Hahn. Ebenso eindrucksvoll: ein Nachbau des weltweit ersten serienmäßig produzierten Motorrads von Hildebrand und Wolfmüller – beides gefertigt und konstruiert von Leibfritz Konstruktion mit Creo Parametric.

Den Abschluss der Fachkonferenz Digitalisierung bildete eine Podiumsdiskussion, in der Raphael Neuhaus dazu aufrief, die Digitalisierung insbesondere im Mittelstand weiter auszubauen und dabei auch den Einstieg in KI aktiv zu gestalten. Gleichzeitig forderte er, den Bürokratieabbau voranzutreiben, um nicht auszubremsen.  Vertreter von Rommelag, Varta und Einhell betonten die Bedeutung kulturellen Wandels, Innovationskraft und digitaler Produktentwicklung für den Standort Deutschland.

Mein letzter Eindruck: Wieder eine gelungene Veranstaltung von Inneo – ich bin sicher nicht der Einzige, der schon auf die nächste Inneo Fachkonferenz Digitalisierung gespannt ist.

Sei der Erste, der diesen Beitrag teilt

Ähnliche Themen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.