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Formnext 2022: Der Additive-Laden brummt wieder

Endlich wieder ! Ich habe die Formnext 2021 ausgelassen und war damit – abgesehen von Symposien und Kundentreffen – in der letzten Woche auf der ersten Messe seit genau drei Jahren. Und es hat sich tatsächlich gelohnt. Vier Hallen waren ordentlich gefüllt, auf den Gängen herrschte reger Betrieb und auf den Ständen gute Stimmung.

In der Abschlusspressemitteilung vmeldet die Veranstalterin folgende Daten, die ich hier mal mit den Zahlen von 2018 und 2019 vergleichen möchte (2020 fiel die Messe aus, 2021 fand nur eine Rumpfveranstaltung statt):

Jahr 2018 2019 2022
Aussteller 632 852 802
Ausstellungsfläche 37.231 m² 53.039 m² 51.148 m²
Besucher 26.919 34.532 29.581

Quelle: Schlussmeldungen 2018, 2019, 2022

Man kann mit Recht sagen: Die hat fast die Zahlen von 2019 erreicht und die von 2018 weit übertroffen. Das freut mich sehr, denn die Veranstaltung ist jedes Jahr wieder ein Treffen einer sehr regen Branche, in der wirklich viel passiert.

Formnext 2022
Die Gänge voll, die Aussteller zufrieden: Die Formnext 2022 brummte.

Mit den beiden doppelstöckigen Hallen 11 und 12 bietet das Frankfurter Messegelände einen optimalen Standort für diese Messegröße, denn so sind die vier Hallen schön nahe beieinander. In den Erdgeschoßhallen 11 und 12 war auch noch genügend Platz für Erweiterungen, die Halle 12 war jedenfalls nur etwas mehr als zur Hälfte belegt. Die Mesago sparte sich die Mätzchen, wie gerne mal zum „Aufblasen“ der Messefläche genutzt werden – die Gänge waren nicht extrem breit und „Besucher-Sitzecken“ fanden sich nicht viele.

Abseits der Zahlen bestätigte mein Eindruck und meine Gespräche mit Ausstellern ersten Messetag das positive Fazit der Messegesellschaft: Die Aussteller waren zufrieden, die Besucher waren interessiert und strömten durch die vier Hallen.

Priusa auf der Formnext
Einer der letzten „kleinen“ Druckerhersteller: Prusa, inzwioschen mit einem breiten Portfolio.

Das Thema „Additive “ war das Megathema dieser Messe – die Fertigung von Nutzteilen (im Gegensatz zu Prototypen) war zwar schon seit Längerem in aller Munde, aber inzwischen haben die Hersteller verstanden, dass es nicht reicht, einfach eine große Spule oder einen größeren Harztank an ihre Maschine zu hängen, um ein Gerät für die zu erhalten – ich habe mich hier schon im Jahr 2017 darüber ausgelassen.

Es geht um Qualitätssicherung, möglichst in den Fertigungsprozess integriert, um Reproduzierbarkeit von Prozessen und um zertifizierbare Prozesssicherheit. Nur wenn ein Fertigungsprozess mit geringstmöglichen technischen Abweichungen immer wieder wiederholt und dokumentiert werden kann, spricht der Prozessprofi von Serienreife. Das war in den letzten Jahren bei 3D-Druckern oft noch nicht gegeben.

Formnext 2022
Größer geht’s kaum mehr: mit dem Industrieroboter.

Auch auf der Softwareseite zeigt sich die wachsende Einbindung in Prozesse. Ein Beispiel war bei zu sehen. Das Unternehmen vereinigt eine Vielzahl von Softwareprodukten unter einem Dach, die Hexagon über die Jahre zusammenkaufte. Inzwischen ist man dabei, passende Softwarepakete prozessorientiert zusammenzuschnüren. Hexagon zeigte einen Use Case, bei dem abgenutzte Peltonturbinenräder aus Wasserkraftwerken dreidimensional gescannt wurden. Statt nun die Schaufeln nach den Originalzeichnungen nachzumodellieren und via Auftragsschweißen wieder zu erzeugen, fügt Hexagon eine -Berechnung in den Prozess ein, mit deren Hilfe sich die Schaufeln optimieren und so die Leistungsfähigkeit der Turbine steigern ließen.

Die Formnext war aus meiner Sicht ein voller Erfolg und ein Zeichen, dass sich die Lage nach Corona und trotz der anderen Herausforderungen für die Industrie langsam wieder normalisiert. In einem zweiten Beitrag morgen präsentiere ich meine Highlights der Formnext 2022.

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