[Update: SPECapc/Creo-Werte nachgeliefert]
Zur Zeit kommen vor allem kompakte Workstations auf meinen Schreibtisch, es scheint einen Trend weg von den riesigen Towergehäusen zu geben. Ein Grund dafür sind sicher die sparsamen und „kühlen“ Haswell-Prozessoren und Grafikkarten, die kleinere Kühlluftströme benötigen und damit geringere Gehäusevolumina ermöglichen. Im Gegensatz zu den Mobilworkstations, die in der letzten Zeit auf den Markt kamen, handelt es sich bei der Precision T1700 SFF – SFF steht für „Small Form Factor“ – allerdings um einen stationären Rechner.
Die Workstation kann sowohl auf der Schmalseite stehend als auch waagerecht betrieben werden, das DVD-Laufwerk hat dazu ähnlich wie in Laptops üblich eine Arretierung für das zentrale Loch des Mediums. Seitlich stehend ist die T1700SFF keine zehn Zentimeter tief, die Fläche „in Liegen“ beträgt knapp 30 Zentimeter Breite und 32 Zentimeter Tiefe – ohne Anschlusskabel. Damit eignet sich die T1700 beispielsweise auch dafür, unter dem Monitor Platziert zu werden.
Die Vorderseite ist optisch ansprechend im Dell-Workstation-typischen „Gitterlook“ gestaltet, je zwei USB 3.0- und USB 2.0-Anschlüsse sowie 3,5 Millimeter-Buchsen für Mikrofon und Kopfhörer finden sich ebenfalls an der Front. Die Rückseite bietet sechs weitere USB-Ports, davon ebenfalls zwei nach Version 3 der Norm, sowie PS2-Maus- und Tastaturanschluss, die VGA-Buchse der Chipsatzgrafik sowie GByte-Ethernet. Selten geworden ist inzwischen der neunpolige serielle Anschluss.
Die für eine CAD-Workstation nötige Grafikleistung wird im Testsystem von einer Nvidia Quadro K600 geliefert, für AMD-Fans kann der Rechner mit der FirePro2270 . Für eine größere Karte wäre wegen der geringen Höhe des Gehäuses kein Platz, es sind lediglich Low-Profile-Erweiterungskarten einbaubar. Neben der Grafikkarte im PCIe 16x-Slot ist noch ein PCIe 4x-Slot verfügbar.
Intern ist die Workstation sehr sauber aufgebaut. Entgratete Kanten, ein Klappöffner zum Abnahmen des Deckels und werkzeuglose Demontage machen den Austausch von Komponenten zum Kinderspiel. Die Verriegelungen sind jeweils hellblau markiert, nach dem Herausziehen des optischen Laufwerks kann der Laufwerkskäfig entnommen werden. Hier finden zwei 2,5-Zoll- oder ein 3,5-Zoll-Laufwerk Platz, eingebaut war im Testgerät eine 256 GByte große SSD.
Neben und unter dem Laufwerkskäfig liegen dann die vier RAM-Steckplätze, die bis zu 16 GByte RAM aufnehmen. Den Rest des Gehäuses nehmen das längliche Netzteil sowie der riesige Prozessorkühler ein. Der darauf befindliche Lüfter bläst die warme Luft nach hinten hinaus, hinter der Frontplatte sitzt ein weiterer Lüfter, der die Grafikkarte bestreicht und dem Prozessorlüfter Luft zuführt. Insgesamt ein einfaches, aber sehr durchdachtes Konzept.
Im Test überraschte die T1700 SFF mit unglaublich kurzen Bootzeiten, handgestoppte 18 Sekunden nach dem Druck auf den Einschaltknopf stand ein benutzbares System zur Verfügung. Ebenso wie beim Booten zeigt sich die Geschwindigkeit der Solid State Disk beim Installieren, das Installieren von Creo 2.0 dauerte beispielsweise nur wenige Sekunden. Im Grafikbenchmark SpecAPC/Creo schlug sich das System achtbar, lag es bei den Grafikbenchmarks noch – wenig überraschend – hinter dem mit einer Quadro K2000 ausgestatteten Referenzsystem, war es in den Real World-Benchmarkteilen – also dort, wo reale Workflows gemessen werden – mindestens gleichauf. Wie so oft zeigt sich, dass die Grafikkarte nur ein Faktor der Performance ist, in diesem Fall hat das Dell-System beim Laden und Speichern der Modelle durch die SSD gegenüber einem System mit herkömmlicher Festplatte klare Vorteile.
Im Benchmark wurde die ansonsten praktisch lautlose Workstation deutlich, aber nicht störend hörbar. In einem solch kleinen Gehäuse sind eben keine großen, langsam laufenden und damit leisen Lüfter unterzubringen. Allerdings ist der SpecAPC-Benchmark auch eine unübliche Belastung für das System, im Alltag dürfte die Precxision T1700 SFF kaum auffallen.
Dell bietet mit der Precision T1700 SFF eine praktische, platzsparende Workstation an, die mit Quadcore-Prozessor, 16 GByte Arbeitsspeicher und SSD für anspruchsvolles Midrange-CAD genügend Leistung mitbringt.
Ich hatte vergessen, die Spec-Qerte zu veröffentlichen, hier kommen sie:
SPECapc Creo TM 2.0 benchmark scoring utility
Installed graphics supports a minimum of 8x MSAA so compare results only to 8x MSAA results
OVERALL
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Graphics Composite (groups 3 & 4) = 3.36
Shaded Graphics Composite (group 4) = 3.98
Wireframe Graphics Composite (group 3) = 2.85
CPU Composite (group 1) = 4.40
I/O Composite (group 2) = 2.64APPLICATION WORKFLOWS
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Worldcar_Graphics (test 1) = 5.33
Worldcar_Regen (test 2) = 2.37
Worldcar_Retessellation (test 3) = 2.50
Worldcar_Engine_Mass_Properties (test 4) = 3.52
Worldcar_Load_Erase_Load (test 5) = 2.62
Worldcar_Body_Graphics (test 6) = 2.01
IGES_Import_Export (test 7) = 2.80
Worldcar_Engine_Drawing_New (test 8) = 6.33