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Moulding Expo: Erfolgreicher Start in Stuttgart

Ich war ja letzte Woche Dienstag und Mittwoch als Saalmoderator beim Prostep iViP-Symposium tätig, das im Kongresszentrum der Messe Stuttgart stattfand. Damit war ich zwei Tage sozusagen in Sichtweite der Moulding Expo, hatte aber erst am Mittwochnachmittag Zeit, die Messe zu besuchen Trotzdem möchte ich meine Eindrücke kurz schildern, es läuft ja in diesem Jahr ein spannendes Rennen zwischen drei Formenbaumessen, da ist das Abschneiden der schon interessant.

Es brummte in den Messehallen bei der Moulding Expo (Alle Bilder: Messe Stuttgart).
Es brummte in den Messehallen bei der Moulding Expo (Alle Bilder: Messe Stuttgart).

Eins ist (mir) klar: Drei Formenbaumessen pro Jahr – wobei die Moulding Expo nur alle zwei Jahre stattfindet – wird die Branche nicht beschicken, die immensen Aufwendungen, die ein Messestand mit sich bringt, können die meisten Unternehmen nicht dreimal in einem Jahr schultern – und die, die es können, wollen es wahrscheinlich nicht. Es geht jetzt also für die drei Messen – Moulding Expo, Euromold und formnext – mit einem erfolgreichen Auftritt die Aussteller zu überzeugen, dass diese sich im nächsten Jahr möglichst geschlossen für eine Messe entscheiden, die anderen beiden werden wahrscheinlich das Nachsehen haben. Eventuell können sich auch „eineinhalb“ Messen etablieren, eine alle zwei Jahre eine im Frühsommer – das wäre die Moulding Expo – und eine im Herbst, wo der Shootout zwischen Euromold und formnext noch aussteht.

Wird eine neue Messe ins Leben gerufen, sind viele Unternehmen eher vorsichtig und kommen erst einmal mit einem kleineren Stand oder als Unteraussteller auf den neuen Event. Das zeigte sich unter anderem am Messestand von Stratasys, das Unternehmen war auf der letzten Euromold mit einem riesigen, zweistöckigen Stand vertreten, auf der Moulding Expo mit einem sehr kleinen Stand. Dassault Systèmes war nicht selbst vertreten, sondern durch Reseller Schwindt, ebenso wie PTC durch Inneo.

Die Moulding Expo brummte

Doch dies tat dem Messeerfolg keinen Abbruch, die Messehallen brummten am Mittwoch auch um 16:30 Uhr, als ich die Messe besuchte, noch ordentlich. Die Aussteller, mit denen ich sprach, zeigten sich angetan von der Anzahl und Menge der Besucher, die Stimmung war gut – das sieht gut aus für die Stuttgarter Messe.

Die Messegesellschaft nennt in ihrem Schlussbericht über 15.000 Besucher, da bleibt bis zu den über 60.000 Besuchern, die die Euromold in besten Zeiten hatte, noch einige Luft – wozu Herr Weselsky mit seinem Bahnstreik während der gesamten Messezeit sicher sein Scherflein beitrug. Mit über 600 Ausstellern liegt die Moulding Expo dagegen schon nur noch knapp unter der Hälfte der Ausstellerzahlen der Euromold, die beispielsweise 2011 noch bei knapp über 1.300 lag. Und die Hallenfläche wird, wenn die Unternehmen sich endgültig für eine der Messen entschieden haben und ihren „richtigen“ Messestand aufstellen, sicher rasant ansteigen.

Noch einige Zahlen aus dem Schlussbericht:

98 % der Besucher wollen die MEX weiterempfehlen, 94 % 2017 wiederkommen. Unter den rund 15.000 Gästen waren alle bedeutenden Branchenzweige vertreten: die Automobil- und Automobilzuliefererindustrie (31%), der Werkzeug- und Formenbau (27%), der Maschinen- und Anlagenbau (20%), die Kunststoffindustrie (16 %), die Metallbearbeitung, -verarbeitung und Erzeugung (11 %) und darüber hinaus verschiedene Anwenderbranchen.

Auch die Besucherqualität war ausgezeichnet: 78 % gaben an, bei Einkaufs- und Beschaffungsentscheidungen im Unternehmen ausschlaggebend, mitentscheidend oder beratend tätig zu sein. Der Auslandsanteil lag bei 11 %, insgesamt kamen die Besucher aus 44 Ländern und hauptsächlich aus der Schweiz, Österreich, Italien und Frankreich.

Mehr 3D-Druck und weniger Lounge wäre schöner gewesen in der Rapid.Area.
Mehr 3D-Druck und weniger Lounge wäre schöner gewesen in der Rapid.Area.

Man kann in jedem Fall konstatieren, dass die Moulding Expo ein großer Erfolg war. Der 3D-Druckbereich hätte für meinen Geschmack größer ausfallen können, mir fehlte die quirlige Atmosphäre, die die kleinen Anbieter auf der Euromold in die Halle brachten. Und der Rapid.Area-Stand sah mir zu sehr nach Lounge aus, es waren nur am Rand einige Exponate und ein, zwei Drucker aufgebaut. Aber das ist meine Sicht, der „echte“ Besucher, der wegen des Themas Formen- und Werkzeugbaus kam, war mit dem Angebot in den Hallen bestens bedient. Die Aussteller lobten die gute Organisation und ich hatte mehrere Gespräche, in denen Aussteller sagten, dass sie wiederkommen.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wie der Messereigen in Düsseldorf und Frankfurt weitergeht. Auf die nächste Moulding Expo müssen wir bis Mai 2017 warten.

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