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Social Development – Dürfen jetzt alle mitreden?

Betrachtet man neue Entwicklungstools wie SolidWorks Mechanical Conceptual oder die immer häufiger implementierten Social Media-Funktionen in CAD- und PLM-Systemen wie SocialLink oder Community Collaboration, kommt einem unwillkürlich der Gedanke: „Darf jetzt jeder im Entwicklungsprozess mitsprechen?“

Was man bisher per Zuruf erledigte, geschieht jetzt in den Scial Media-Funktionen des Entwicklungssystems (Bilder: )

Protagonisten dieser Entwicklung bejahen dies, sprechen von Crowdsourcing und Anwenderbeteiligung, von Kommentarfunktionen im CAD-System, über die sich „jeder“ an der Entwicklung beteiligen kann – die meisten dieser Stichworte werden bei Entwicklern nicht gerade für Freude sorgen; Twitter und Facebook stehen meist eher für Zeitdiebstahl statt für Effizienzsteigerung.

Doch betrachtet man einmal die Präsentationen der Hersteller oder diesen Videobeitrag von Analyst Jim Brown für , zeigt sich, dass Blogs und Chats doch einen interessanten Beitrag zur Produktentwicklung liefern können. Vor allem sind sie ein Medium, um den informellen Informationsaustausch, der den ganzen Tag in jedem Engineeringprozess läuft, an einer Stelle zu bündeln und zu dokumentieren. Dabei geht es nicht um Kontrolle oder nachträgliche Schuldzuweisungen, sondern um das Speichern von Wissen. Bisher werden Entscheidungen aus der Produktentstehungsphase praktisch gar nicht dokumentiert, und im schlimmsten Fall weiß am Ende niemand, warum ein Produkt so aussieht, wie es eben aussieht.

Der Ausschnitt aus Mechanical Conceptual zeigt sehr schön, wie Ideen und Entscheidungsprozesse dokumentiert werden.

Dabei fallen gerade in dem kreativen Prozess am Beginn der Produktdefinition sehr viele Entscheidungen, die das Aussehen und die Fuinktionsweise betreffen; noch wichtiger sind die vielen Ideen, die man wieder fallen lässt. Oft ließen sich diese später oder in einem anderen Projekt doch noch verwenden – wenn die denn dokumentiert wären.

Und es geht ja gar nicht darum, dass „jeder“ mitreden darf. Aber eine unkomplizierte Möglichkeit, wie Projektteilnehmer ohne CAD-Lizenz und Kenntnisse, beispielsweise aus Marketing oder Vertrieb, ihre Meinung einbringen können, ist sicher hilfreich. Manchmal lohnt es sich sogar, die Kunden mit entwickeln zu lassen. In einem Beitrag von Robin Saitz im PTC-Blog habe ich das interessante Beispiel von gefunden, die bei der Entwicklung neuer Rechner immer wieder auf das Wissen der späteren Kunden zurückgreifen. So gelingt es, die Produkte von vorn herein auf die Anforderungen der späteren Kunden hin zu optimieren. Dell hat über seine Website IdeaStorm über 20.000 Ideen seiner Kunden eingesammelt – ein echter Schatz an Anregungen.

Ein weiteres interessantes Beispiel findet sich im Siemens PLM Software-Blog, wo ein Mitarbeiter von Nothrop Grumman erläutert, wie er Social Networking eingeführt hat, um die Kommunikation mit dem Kunden zu verbessern.

Der Entwickler ist am Ende ja immer noch „Herr des Verfahrens“ und kann die sinnlosen Vorschläge aussortieren.

 

 

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