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Aucotec auf der SPS: Bestandsanlagen lernen OPC UA sprechen

Für den vielbeschworenen Digitalen Zwilling ist es eine Grundvoraussetzung, dass die digitalen Daten mit dem tatsächlichen Stand der Anlage übereinstimmen. Das ist bei weitem nicht selbstverständlich, oft werden nicht einmal Änderungen, die während der Inbetriebnahme vorgenommen werden müssen, in die digitale Dokumentation übernommen. Je älter eine Anlage wird, desto größer wird das Delta zwischen realer und digitaler Anlage. zeigt nun auf der SPS ein interessantes Szenario, wie Bestandsanlagen, egal wie alt sie sind, automatisch und über ihren digitalen Zwilling über jede Änderung auf dem Laufenden halten können.

Änderungen in der realen Anlage schlagen sich direkt in EBs Dokumentation nieder (Alle Bilder: Aucotec)

Aucotecs Plattform Engineering Base (EB) ist dabei die „Single Source of Truth“ für die Abbildung der Anlage. EBs disziplinübergreifendes Datenmodell erkennt via OPC UA, wenn ein Gerät in der Anlage verändert oder gewechselt wird. Doch viele Feldgeräte kommunizieren über das Hart-Protokoll (Highway Addressable Remote Transducer). Diese Lücke schließt das neue „Hart IP “ von , das sich leicht auf eine Hutschiene im Feldverteiler klemmen lässt und die üblichen Hart-Signale der Geräte in OPC UA „übersetzt“.

Aucotec und Phoenix Contact werden diese Lösung erstmals gemeinsam auf der Namur-Hauptsitzung Anfang November vorstellen. Auf der kurz danach stattfindenden SPS wird sie dann einem breiteren Publikum präsentiert. In einer Live-Demonstration auf dem Aucotec-Stand können Besucher verfolgen, wie ein Gerätetausch sich im Nu durchgängig in der gesamten Anlagendokumentation niederschlägt. EBs Objektorientierung, Webfähigkeit und OPC-UA-Verständnis machen das ebenso möglich wie die Gateways, die teure Remote-I/Os sparen. Das Tauschen von funktionsfähigen Geräte, nur weil sie keine OPC UA-Schnittstelle haben, wird ebenso überflüssig.

Live und automatisch über OPC UA: aktueller „Health Status“

EB zeigt automatisch auch den Health Status jedes Objekts an.

Brownfield-Betreiber können so nicht nur sicher sein, jederzeit den aktuellen Stand ihrer Anlagen vorliegen zu haben. EB ist überdies in der Lage, die Namur-Empfehlung NE 107 an jedem Objekt in jeder Ansicht, von Grafik bis Liste, abzubilden. Damit ist jeder einzelne „Health Status“ erkennbar, der beispielsweise zeigt, ob ein Gerät funktionsgerecht arbeitet, ob ein Fehler vorliegt oder Wartung erforderlich ist.

„All diese Informationen sind in EB direkt am Objekt verfügbar. EB ist datenzentriert, nicht filebasiert und aktualisiert daher nicht irgendein Dokument, sondern das komplette Datenmodell des Digital Twin“, betont Martin Imbusch, Produktmanager bei Aucotec. Dieses Prinzip wird immer wichtiger, denn laut einer VDMA/PwC-Studie zum Großanlagenbau wird sich der Anteil datengesteuerter Service-Modelle bis 2025 verdreifachen.

Die zusammen mit Phoenix Contact entwickelte digitale Aufwertung von Brownfield-Anlagen und ihren Dokumentationen ist für Aucotec ein konsequenter nächster Schritt. Auf der Namur-Hauptsitzung 2018 demonstrierte Aucotec zusammen mit dem ifak-Institut der Uni Magdeburg und der Höchster IGR anhand einer Versuchsanlage erstmals überhaupt, dass und wie eine Anlage mit ihrem Digital Twin kommunizieren kann. Jetzt ist daraus eine praktikable Lösung für Anlagen im realen Betrieb geworden.

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