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Integrierte Plattformen: Produktivitätsbooster und Nervenschoner

In meinem ersten Engagement als Redakteur beim CAD CAM Report hatte ich eine Kollegin, die mich zum Wahnsinn bringen konnte mit ihrem „Ralf, hast Du mal eine Sekunde?“ Sie arbeitete in der Layoutabteilung und ich hatte das Büro direkt daneben. Sie verstand nie, dass sie, wenn sie mich wegen jedem kleinen Anlass – eine Zeile kürzen, eine Bildunterschrift verlängern – nicht nur eine Sekunde, sondern mindestens fünf Minuten kostete, bis ich wieder in dem Text drin war, an dem ich gerade arbeitete. Daran musst ich heute denken, als ich einen Blogbeitrag bei Förster & Kreuz las. Und es gibt eine interessante Parallele zur Einführung einer IT-Umgebung, die CAD-Daten für andere Abteilungen bereitstellt.

Die Produktivität leidet unter Unterbrechungen
Nur kurz weg vom Arbeitsplatz – und man benötigt viel Zeit, um sich wieder in seine Aufgaben hineinzudenken (Alle Bilder: Pixybay).

Anja Förster und Peter Kreuz habe ich vor vielen Jahren bei einem BCT-Technologietag kennengelernt. Sie veröffentlichen einen Newsletter, in dem ich immer wieder interessante Gedanken finde. Dieses Mal landeten Sie mit ihrem Beitrag „Die Lehre der zwei Kalender“ einen Volltreffer. Darin geht es wiederum um einen Artikel vom Paul Graham, der Menschen danach, wie sie ihre Zeit einteilen, in zwei Kategorien einteilt. Förster und Kreuz führen dies weiter aus: Da gibt es diejenigen, die in Stunden oder Halbstunden denken und ihren Kalender entsprechend führen, und die anderen, die in halben oder ganzen Tagen denken. Sie nennen diese Menschentypen „Manager“ und „Macher“.

Dementsprechend sind kleine Unterbrechungen wie ein Telefonat oder ein Kollege, der „mal schnell“ etwas wissen möchte, für den Manager kein Problem, er arbeitet eh in kleinen Abschnitten. Der Macher dagegen arbeitet in größeren Zeitblöcken, so arbeiten typischerweise – nach Förster und Kreuz – Menschen wie Programmierer, Texter, Autoren, Grafiker. Das Zitat aus dem Blogbeitrag zeigt es gut:

Ein Programmierer kann nicht einfach eine halbe Stunde lang Code schreiben, dann aufstehen, ins Meeting gehen und danach nahtlos weitermachen. Solche Unterbrechungen des geistigen Flusses rauben ihm .

Mir geht es genauso. An einem guten Text muss ich dranbleiben und frei von zeitlichen Beschränkungen sein. Schon der Gedanke, dass ich in einer halben Stunde etwas anderes tun muss – beispielsweise eines meiner Kinder zu einem Termin zu fahren – verhindert, dass ich in den Schreibfluss hineinkomme.

Ich denke, dieses Phänomen kennt – in unterschiedlichen Ausprägungen – jeder, der kreativ tätig ist. Man muss, um gute Lösungen zu finden, in ein Problem eintauchen können, es in Ruhe aus allen Perspektiven betrachten. Das gelingt nicht, wenn andauernd Kollegen kommen, um beispielsweise „mal schnell“ eine Zeichnung ausdrucken zu lassen.

Um komplexe Zusammenhänge zu verstehen und Fehler zu finden, ist ungestörtes Arbeiten unverzichtbar.

Und das ist genau der Punkt, warum ich glaube, dass ein IT-System, das es allen am Prozess beteiligten ermöglicht, beispielsweise auf PDFs der freigegebenen Zeichnungen zuzugreifen, ein extremer Produktivitätsbooster sind. Unabhängig von der Ausgestaltung – sei es ein -System oder eine – ermöglicht ein solches System dem Einkäufer, dem Vertriebsmitarbeiter, der Geschäftsleitung oder dem Arbeitsvorbereiter, an die für ihren Job notwendigen Daten zu kommen, ohne die Konstrukteure zu stören.

Ich war erst vor kurzem bei einer Firma, in der mir die Konstrukteure ganz begeistert berichteten, wie viel Zeit sie damit sparen und wie ungestört sie jetzt arbeiten können – denn es geht ja nicht um diese berühmte „eine Sekunde“, sondern um die geniale Idee, die einem wieder entfallen ist, wenn man an seine eigentliche Arbeit zurückkehrt, um diese fünf Minuten, in denen man sich wieder in eine komplexe Konstruktion hineindenken muss oder um den Fehler, den man nicht entdeckt, weil man eben gerade gestört wurde.

Ich glaube, der Wert einer solchen Lösung lässt sich gar nicht beziffern – zum einen, weil man solche Störungszeiten schlecht messen kann, viel mehr aber deshalb, weil die Auswirkungen so viel größer sind als sie auf den ersten Blick scheinen.

In diesem Sinne: Chefs, kauft eine -Plattform, in der jeder an seine Informationen kommt, ohne jemand anders aus der Arbeit reißen zu müssen. Es wird sich lohnen, in gesteigerter Produktivität, ausgeglicheneren Mitarbeitern und besseren Produkten.

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