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Eplan Cogineer: Engineering einfach automatisieren

In einer Pressekonferenz auf der Hannover Messe hat Eplan ein neues Tool für die automatisierte Erstellung von Schalt- und Fluidplänen präsentiert: Eplan Cogineer ermöglicht es, auf Basis vorhandener -Makros und Makrobibliotheken Produktstrukturen abzubilden, Regelwerke zu entwickeln und Varianzen ihrer Produkte oder Anlagen zu hinterlegen – im Prinzip ein Konfigurator mit einer besonders flexiblen Regelwerkerstellung. Das System ist nahtlos in die Eplan Plattform integriert.

Im Project Builder von Eplan Cogineer werden Schaltpläne schnell Konfiguriert (alle Bilder: Eplan).
Im Project Builder von werden Schaltpläne schnell Konfiguriert (alle Bilder: Eplan).

Eplan Cogineer gliedert sich in zwei Funktionsbereiche: den Designer und den Projekt Builder. Im Designer werden Regelwerke definiert. Funktionseinheiten, bestehend aus Eplan-Makros und dazugehörigen Konfigurationsvariablen, bilden sogenannte Makro-Typicals. Diese gruppierten Makros müssen streng genommen keine gekapselten Funktionen abbilden, sondern lassen sich auch fertigungsorientiert aufbauen. Der Anwender wird nicht gezwungen, seine aktuelle Arbeitsweise zu ändern, da sowohl funktionsorientierte Projekthierarchisierung als auch die fertigungsorientierte Sichtweise unterstützt werden.

Wird in Eplan Cogineer ein Typical definiert, dann enthält dieses Typical neben Makros, Konfigurationsvariablen und Regelwerk gleichzeitig auch die Struktur der Konfigurationsoberfläche. Der zweite Funktionsbereich – Project Builder – stellt automatisch und ohne zusätzlichen Programmieraufwand diese Daten zur Verfügung. Beim Project Builder handelt es sich um eine Oberfläche, die automatisch auf Basis der möglichen Konfigurationsvariablen eines Typicals erstellt wird.

Eplan Cogineer greift auf vorhandene Makros und Makrobibliotheken zu.
Cogineer greift auf vorhandene Makros und Makrobibliotheken zu.

Die nächsthöhere Ordnungsstruktur sind sogenannte Typical-Gruppen, die jeweils aus einer Liste von Makro-Typicals beziehungsweise Gruppen-Typicals bestehen. Diese wiederum besitzen ihrerseits Konfigurationsvariablen, die für alle Elemente einer Typical-Gruppe gelten. Makro Typicals und Typical-Gruppen bilden gemeinsam die sogenannten Konfiguratoren, die vom Designer an den Project Builder übergeben werden. Durch diesen modularen Objektaufbau eignet sich Cogineer für alle Arten der Anwendung – unabhängig von Projektumfang, Branche oder Unternehmensgröße. Es lassen sich nicht nur komplette Projekte per Knopfdruck erstellen, sondern auch Teilschaltungen wie Antriebssteuerungen, Einspeisungen oder SPS Rack-Aufbauten.

Automatische Schaltplangenerierung und klassische Projektierung können kombiniert werden, da in Bestandsprojekte additiv hineingeneriert werden kann. Auch umgekehrt funktioniert die Arbeitsweise: Automatisch generierte Projekte lassen sich später manuell weiterbearbeiten und ergänzen. Für den Anwender bedeutet dies in der Praxis, dass keine umfassenden Vorarbeiten in der Erstellung von Begleitdaten und Regelwerken notwendig sind.

Typicals vereinen Eplan-Makros und Konfigurationsvariablen zu einer Datei.
Typicals vereinen Eplan-Makros und Konfigurationsvariablen zu einer Datei.

Die Software speichert alle Informationen direkt in der jeweils verwendeten Makrobibliothek. Durch das Archivieren einer Makrobibliothek werden sämtliche Informationen über Makro-Typicals, Typical-Gruppen und Konfiguratoren in einer Datei gespeichert. Diese lässt sich zeitsparend per E-Mail an einen anderen Anwender versenden. Dieser kann wiederum auf Basis der Daten Schaltpläne nach exakt dem gleichen Regelwerk generieren. Weitere Vorteile sind eine äußerst einfache, IT-freundliche Revisionierbarkeit mit Standardtools und die Sicherung des Unternehmens-Know-hows.

Die Demo von Managing Director Haluk Menderes zeigte eindrücklich, wie einfach bedienbar die Project Builder-Oberfläche ist. Und die Nutzung von Eplan-Makros für den Aufbau des Konfigurationsregelwerks ist ein Geniestreich: Dieser Aufbau des Regelwerks ist nach wie vor der größte Hemmschuh beziehungsweise der größte Arbeitsaufwand bei der Einführung eines Konfigurationsprogramms. Kann man bestehende Eplan-Makros dafür nutzen, vereinfacht sich dieser Aufbau für viele Unternehmen sehr. Und die Integration von Cogineer in die Eplan-Plattform ermöglicht die meiner Meinung nach interessanteste, hybride Arbeitsweise, in der die immer wiederkehrenden Bereiche eines Produkts mit einem Konfigurator quasi automatisch aufgebaut und dann manuell um die individuellen Teile ergänzt werden. Wieder mal eine clevere Lösung von Eplan, die zeigt, dass das Unternehmen seine Kunden und deren Arbeitsweisen analysiert und nach Kräften unterstützt.

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