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Mieten statt kaufen: Subscription-Modelle für CAD-Systeme

Seit einiger Zeit bieten verschiedene Anbieter vor allem aus dem Midrange-Markt Mietmodelle an, die es ermöglichen, CAD-Systeme auf einer zeitlich befristeten Basis zu mieten. Statt eines hohen Einstandspreises und wiederkehrender Wartungsgebühren wird eine monatliche Gebühr fällig, je nach Angebot können die Lizenzen monatlich oder nach längeren Zeiträumen zurückgegeben werden. Doch für wen sind solche Angebote interessant?

Vier "Ausstattungsvarianten" stehen bei der Subscription von Solid Edge zur Auswahl (Bild: Siemens).
Vier „Ausstattungsvarianten“ stehen bei der von zur Auswahl (Bild: Siemens).

CAD-Systeme sind keine Schnäppchen – je nach System und Umfang der Lizenz werden für ein Midrange-System Lizenzkosten von etwa 6.000 bis 10.000 Euro aufgerufen. Möchte man Support und Updates, sind zudem pro Arbeitsplatz monatliche Wartungskosten zu bezahlen. Das bringt ein klassisches Problem gerade für Startups: Man hat kein Geld für ein CAD-System, das man aber bräuchte, um ein Produkt zu entwickeln und damit Geld zu verdienen.

Ein ähnliches Problem haben etablierte Unternehmen mit wechselnder Auftragslage: Man hat immer entweder zu wenige oder zu viele Lizenzen. CAD-Arbeitsplätze vorzuhalten in Zeiten, in denen wenig zu entwickeln ist, ist unwirtschaftlich. Zu wenige Arbeitsplätze in Spitzenzeiten sind dagegen regelrecht geschäftsschädigend – wenn sich beispielsweise Abgabetermine nicht halten lassen oder Aufträge aus Kapazitätsgründen abgelehnt werden müssen.

Der Ausweg heißt: Subscription, Mieten statt kaufen. setzt bei Solid Edge auf ein Modell, das besonders agile Anpassungen ermöglicht: Die Mindestlaufzeit der Subscription ist ein Monat, zudem ist es möglich, zwischen den vier verfügbaren Paketen zu wechseln. So kann der Anwender, wenn notwendig zwischen den Versionen Design & Drafting, Foundation, Classic und Premium wechseln, beispielsweise wenn er ursprüngliche eine Foundation-Lizenz gemietet hatte und im Verlauf des Projekts Simulationsfunktionen benötigt. Dann ist es möglich, auf das Classic-Paket zu wechseln – was einen Aufpreis von 50 Euro pro Monat bedeutet – und später wieder auf Foundation zurück zu wechseln.

Die Paketpreise sind bei Siemens mit 160 Euro (Design and Drafting, alle Preise ohne MwSt.), 260 Euro (Foundation), 310 Euro (Classic) und 430 Euro (Premium) so gestaltet, dass die aufaddierten Mietkosten nach etwa drei Jahren genauso teuer ist wie eine entsprechende gekaufte Lizenz plus Wartungsgebühren. Allerdings bietet die Kauflizenz eben weniger Flexibilität und erfordert eine höhere Anfangsinvestition. Technisch sind Miet- und Kauflizenzen identisch.

Subscription: Schneller auf Spitzen reagieren

Nicht zu vergessen ist der budgettechnische Aspekt: Die Miete eines CAD-Arbeitsplatzes kann oft schon aus dem laufenden Budget der Abteilung erfolgen, für den Kauf einer Lizenz ist üblicherweise ein Investitionsantrag notwendig. Auch hier ermöglicht die Subscription schnelleres Reagieren auf Engpässe beziehungsweise die schnelle Einbindung freier Mitarbeiter in den Konstruktionsprozess.

Und übrigens handelt es sich bei dem Siemens-Angebot nicht um eine Cloud-Lösung, sondern um lokal installierte Software. Lediglich der Kauf wird über das Internet abgewickelt. Und es wird dabei sofort der Kontakt zum nächstgelegenen Solid Edge-Systemhaus geknüpft, das mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn Fragen aufkommen.

Ein Produkt zu entwickeln, ohne auf ein Profi-CAD-System zurückgreifen zu können, ist dasselbe, wie zu versuchen, einen Nagel mit der Faust in die Wand zu schlagen, weil man keinen Hammer hat – schmerzhaft und ineffizient. Wenn man jedoch noch gar nicht weiß, ob man Erfolg haben wird, sind fünfstellige Investitionen in CAD-Software ein sehr riskantes Unterfangen – mal ganz davon abgesehen davon, dass Banken oft Schwierigkeiten haben, Kredite für solche immateriellen Güter wie CAD-Lizenzen bereitzustellen. So ist Subscription, das Mieten der Software, ein hervorragender Weg, möglichst schnell, preisgünstig und flexibel die richtigen Werkzeuge an die Hand zu bekommen. Wenn es mit dem Erfolg nicht klappen will, kündigt man die Lizenz wieder und hat im nächsten Monat keine Belastung mehr. So minimiert sich das Risiko, ein Unternehmen zu gründen, massiv.

Aber auch für etablierte Unternehmen ist Subscription ein hochinteressantes Modell, um temporäre Mitarbeiter mit CAD-Lizenzen auszustatten. Es kann auch eine gute Idee sein, neben den gekauften Lizenzpaketen einige flexible Arbeitsplätze mit  anpassbaren Mietlizenzen zu betreiben, wenn man bestimmte Funktionalitäten nur ab und zu benötigt.

Alles, was den CAD-Einsatz vereinfacht und flexibler macht, ist gut. In dem Sinne kann ich es nur empfehlen, sich mit den Mietmodellen auf dem Markt zu beschäftigen.

Siemens PLM Software unterstützt die Positionierung dieses Artikels. Auf den Inhalt hat das Unternehmen keinen Einfluss genommen.

 

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