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Testtagebuch: Creo 2.0 – Tag 4 und Ende

Gestern war mein (für den Test) letzter Tag mit Parametric. Ich habe das Creo-Buch bis zum Ende der Modellierartikel durchgearbeitet, Simulate muss noch etwas warten, bis ich es teste; auch Creo Direct wird noch ausprobiert. Mein Fazit: Beeindruckendes Programm, das seine Komplexität gut versteckt. Aber auch eine Software, die am besten von Profis installiert und konfiguriert wird. Hier einige unsortierte Beobachtungen zum Abschluss meiner Testtage.

Die Schwenkeinheit als Baugruppe
Die Schwenkeinheit als Baugruppe

Kennt man die grundlegende Vorgehensweise beim Modellieren mit einem parametrischen System, ist das Einarbeiten in Creo kein Hexenwerk. Die Bedienphilosophie ist logisch und überwiegend effizient umgesetzt, wobei an der einen oder anderen Stelle ein Mausklick weniger dem Arbeitsfluss gut täte. Ein Beispiel ist der Speichervorgang, bei dem immer ein Fenster aufpoppt, das dann per Mausklick oder Entertaste bestätigt werden muss. Beim Testen der Zusammenbaufeatures ist wieder auffällig, wie wenige Bedingungstypen Creo benötigt. Oft findet das System beim Anklicken zweier Referenzelemente die passende Bedingung, ansonsten ist diese schnell geändert.

Die Oberfläche von Creo mit ihren weißen Schaltflächen und reduzierten Icons liegt voll im aktuellen Trend und ist sehr übersichtlich. hat man sich an das Ribbon-UI gewöhnt, findet man sehr schnell in die Bedienung hinein.

Einige Minuspunkte gab es natürlich auch. Eine Enttäuschung war für mich, dass es nicht möglich ist, eine Explosion der Baugruppe als Animation rechnen zu lassen. Zum Beispiel in SolidWorks ist das eine Sache weniger Mausklicks, dieses Video wurde innerhalb einer halben Minute erstellt, wobei die meiste Zeit für das geschmackvolle Anordnen der Bauteile aufgewendet wurde. Solch ein kleines Filmchen kann bei Verkaufsgesprächen und Kundenmeetings entscheidend dafür sorgen, dass der Kunde versteht, wie die angebotene Lösung funktioniert. Auch mit dem Rendern bin ich nicht so recht klargekommen, ich konnte lediglich das aktuelle Fenster rendern und das Ergebnis nicht als Bild speichern.

Beide genannten Minuspunkte lassen sich sicherlich mit einem der vielen Zusatzmodule beheben. Man sollte in diesem Zusammenhang Creo, das als „großes“ CAD-System eher in einer integrierten Umgebung mit PLM zum Einsatz kommt und im Funktionsumfang auf den Anwender zugeschnitten wird, nicht mit einem der Midrangesysteme vergleichen, die als Out-of-the-box-Paket installiert und dann benutzt werden. Innerhalb der Funktionen bietet Creo mehr als diese Systeme – ein Beispiel ist die Möglichkeit, das Aussehen einer Kofferecke gezielt zu beeinflussen. Dabei sind diese zusätzlichen Optionen nie dem Arbeitsfluss im Weg, sondern stehen als Option zur Verfügung. Creo schafft so beeindruckend den Spagat zwischen Midrange und Highend.

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