Menü Schließen

Makerbot: Neue Drucker, Anwendungen, Services und Materialien

Makerbot produzierte mit dem Smart Extruder-Desaster beim Replicator 5 und einem Komplettumbau des Unternehmens eine ganze Weile wenig positive Nachrichten. Inzwischen hat die Stratasys-Tochter mit einem neuen Extruder und einer Neuausrichtung weg vom Hobbymarkt und hin in die Bereiche Industrielle 3D-Druck-Einsteiger sowie Education wieder in ruhiges Fahrwasser erreicht. Nun gibt es Neuigkeiten zu neuen Geräten, Anwendungen, Services und Materialien.

Größerer Bauraum, schneller, leiser: Der neue Makerbot Replicator+ (Alle Bilder: Makerbot).
Größerer Bauraum, schneller, leiser: Der neue (Alle Bilder: Makerbot).

Die neue 3D-Druckergeneration umfasst die Geräte Replicator+ und Replicator Mini+. Der MakerBot Replicator+ hat einen Bauraum von 29,5 x 19,5 x 16,5 cm – um 25 Prozent größer als beim Vorgänger. Der Bauraum des Mini-Modells ist 10,1 x 12,6 x 12,6 cm groß, das sind 28 Prozent Plus gegenüber dem Vorgänger. Beide Geräte haben ein neues Druckbett mit einer neuartigen Oberfläche, beim größeren Modell ist es zudem biegsam. Ich finde das eine sehr gute Idee, Drucke sollten sich so einfacher ablösen lassen. Die „Grip“-Oberfläche des Druckbetts soll Blue Tape und andere Geheimmittelchen überflüssig machen. Beheizt ist das Bett nach wie vor nicht, der Nutzer also auf PLA beschränkt. Beide Geräte sind mit dem austauschbaren MakerBot Smart Extruder+ ausgestatte. Zur Steigerung der Druckqualität und Geschwindigkeit wurde nahezu die gesamte Mechanik der Geräte überarbeitet.

Die Preisempfehlung des Herstellers liegt für den Replicator+ bei 2.499 € (alle Preise zzgl. gesetzl. MwSt.) und beim  bei 1.299 €. Beide Produkte sind ab sofort verfügbar. MakerBot bietet bis zum 31. Oktober 2016 den Replicator+ zu einem Einführungspreis von 1.999€ und den Replicator Mini+ zu 999 € an.

Makerbot Print importiert CAD-Modelle direkt

Die neue Druckplatte ist beim großen Replicator+ flexibel.
Die neue Druckplatte ist beim großen Replicator+ flexibel.

Die neue Software ermöglicht  den Import von gängigen CAD-Dateien  und Baugruppen. Die Schnittstellenauswahl umfasst die Bauteil- und Baugruppenformate von SolidWorks, Inventor, Catia, NX, Solid Edge und Creo sowie die Neutralformate OBJ, STL, VRML, IGES und STEP AP 203/214 sowie Parasolid und das Makerbot-eigene Format. Das finde ich einen richtigen Schritt, der viel Fehler, die bisher durch den Umweg über STL auftraten, eliminieren dürfte.

Benutzer können nun 3D-Dateien sowie mehrere Bauplatten in Projekten verwalten sowie Projektdateien einfach als Anhang versenden und mit anderen zusammenarbeiten. Das Speichern von Informationen als komplette Projektdatei anstelle von einzelnen Modell-Dateien ermöglicht es Benutzern, die Druck- sowie Bauplatteneinstellungen von einem oder mehreren Designs als eine Datei zu speichern.

Eine neue Funktion positioniert Objekte automatisch über mehrere Bauplatten hinweg, sodass sie gleichzeitig oder nacheinander gedruckt werden. Mit dynamischen Druckeinstellungen  können Benutzer die Einstellungen wie Schichtauflösung oder Füllung für jedes einzelne Modell auf der Bauplatte ändern und Druckzeit einsparen, indem sie Modelle mit unterschiedlichen Druckeinstellungen gleichzeitig drucken. Eine neue Druckvorschau-Option ermöglicht Benutzern die Überprüfung des Smart-Extruder+ Pfades, um mögliche Anpassung vor Druckbeginn vorzunehmen. Benutzer können entweder jede einzelne Schicht überprüfen oder eine animierte Videovorschau abspielen, um die Platzierung von Supportmaterial zu sichten sowie die Druckbarkeit kleinster Details zu überprüfen.

Makerbot Print kann jetzt CAD-Daten direkt importieren
Makerbot Print kann jetzt CAD-Daten direkt importieren

Die neue Version von MakerBot Mobile führt den Benutzer Schritt für Schritt intuitiv durch die Erst-Einrichtung des Druckers. MakerBot Print und die neue Mobile App unterstützen verschiedene Büro- oder Klassenzimmer-Setups. Einzelne Benutzer und kleine bis große Organisationen haben nun die Flexibilität, mehrere 3D-Drucker außerhalb des Büros oder der Schule, in verschiedenen Gebäuden oder sogar in verschiedenen Teilen der Welt durch Live-Kamerabilder und durch den Status des Drucks zu kontrollieren und zu überwachen. MakerBot Print und eine aktualisierte Version von MakerBot Mobile sind ab sofort verfügbar.

Das neue MakerBot Slate Gray Tough PLA-Filament vereint nach Aussagen des Herstellers die besten Eigenschaften von PLA- und ABS-Filament.
Das neue MakerBot Slate Gray Tough PLA-Filament vereint nach Aussagen des Herstellers die besten Eigenschaften von PLA- und ABS-Filament.

Das neue Slate Gray Tough PLA-Filament vereint nach Aussagen des Herstellers die besten Eigenschaften von PLA- und ABS-Filament: Es ist so robust wie ABS mit ähnlicher Zug-, Druck- und Biegefestigkeit und druckt genauso einfach und zuverlässig wie PLA. Es ist so konzipiert, dass es bis zum Bruch strapazierfähiger ist, ähnlich wie ABS. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet es sich besonders für funktionale Prototypen und den Prototypenbau von Werkzeug und Vorrichtungen. MakerBot Tough PLA wurde getestet und optimiert, um zuverlässig und einfach mit dem Tough PLA Smart-Extruder+ zu drucken. Die Preisempfehlung für das Slate Gray Tough PLA Filament Bundle, das aus drei Spulen MakerBot Slate Gray Tough PLA Filament und dem MakerBot Tough PLA Smart-Extruder+ besteht,  liegt bei 379 € (zzgl. gesetzl. MwSt.). Es ist ab sofort verfügbar.

Um Ingenieuren und Designern zu helfen, ihre Prototypen zu optimieren, wird MakerBot Schritt-für-Schritt-Anleitungen auf den Markt bringen. Diese erklären die verschiedenen Techniken wie Kleben, Schleifen, Lackieren, Vakuumformen, Gewindeeinsätze und Silikon-Spritzguss.

Thingiverse Education. Material für den Unterricht – leider nur in Englisch

Mit Thingiverse Education bietet Makerbot – derzeit leider nur in Englisch und auf das US-Bildungssystem ausgelegt – eine Plattform mit mehr als 100 Unterrichtspläne, die von Pädagogen erstellt und von den Bildungs- und Lehrplanexperten bei MakerBot überprüft wurden. Pädagogen können Unterrichtspläne nach Thema, Klassenstufen und Niveau filtern und, im Sinne von Thingiverse, angepasst an die spezifischen Lernziele mischen. Solche Materialien, auf die hiesigen Bedürfnisse abgestimmt, wären eine tolle Sache für die vielen Lehrer, die mehr oder weniger in Privatinitiative 3D-Druck in den Unterricht bringen.

Sei der Erste, der diesen Beitrag teilt

Ähnliche Themen